Brunox Epoxy als Grundierung nutzen?

[SDE30]

Hi :)

 

bin gerade dabei meinen E30 zu restaurieren und wollte fragen was ihr davon hält aufs blanke blech untenrum alles mit brunox anzusprühen vor dem spritzkleber?

 

Macht das sinn ? Schützt das gut gegen rost und hält das ganze dann?

 

 

[Schlabbeloui]

Brunox Epoxy hat keine so gute Haftung auf blankem Blech. Ich würde es nur dort einsetzen, wo sich der Rost mechanisch nicht vollständig entfernen lässt (Porenrost, Falze, enge Ecken). Dort geht das Zeug echt gut zum rostwandeln und versiegeln. Danach aber unbedingt nochmal anschleifen, die Oberfläche von Brunox EP fühlt sich etwas glatt für den weiteren Lackaufbau an.

 

Wenn Du es richtig machen willst:

1. So vollständig wie möglich entrosten.

2. Minimaler(!) Restrost kann z.B. mit Brunox EP gewandelt/versiegelt werden. Säureprimer geht natürlich auch.

3. Anschleifen (griffige Oberfläche für die Grundierung herstellen)

4. 2K EP-Grundierung

5. Ggf. überlackierbarer Unterbodenschutz (Unterbodenschutz geht natürlich auch als letzte Schicht,  ich finds halt schöner mit Decklack als letzte Schicht.

6. Decklack, entweder Chassislack oder auch ein robuster "Farblack". Kommt drauf an, ob es mehr zum Fahren oder zum gut aussehen sein soll.

 

Grundsätzlich bin ich Fan von 2K-Lacken in stark beanspruchten Bereichen (wozu der Unterboden definitiv gehört...).

 

Wenn Du beim entrosten die Nahtabdichtung mit entfernt hast, sollte die unbedingt neu gemacht werden.

 

Gibt natürlich noch andere Wege, aber nach meiner Erfahrung bekommst Du ein langfristig gutes Ergebnis mit der beschriebenen Reihenfolge.

 

Bitte nimm keine billige 1K Dosengrundierung, das taugt nicht wirklich...

[325i VFL]

@ Schlabbeloui  Das ist 1:1 auch meine Erfahrung nach Jahre langen Rostbeseitigungen an den Fahrzeugen.

[Famazio]

@Schlabbeloui hast du Erfahrungen mit Owatrol anstatt Brunox gemacht? (für den Restrost)

 

[Schlabbeloui]

Owatrol habe ich noch nicht oft verwendet, da fehlt mir die Langzeiterfahrung.

 

Aber zur Falzkonservierung ist das wohl recht gut.

[HamburgE30]

am vor 8 Stunden schrieb Famazio:

@Schlabbeloui hast du Erfahrungen mit Owatrol anstatt Brunox gemacht? (für den Restrost)

 

Habe ich am Schlossträger an offenen Stellen 2x2cm ö.Ä. nach grober Rostentfernung genutzt. Ist seit 2018 "offen", d.h. nur einmalig mit Owatrol Öl behandelt und bis heute sehr stabil geblieben.

[Mahathma]

Meine Erfahrung mit dem Owatrolzeugs ist eigentlich recht positiv. Es taugt nur nicht dafür Bereiche zu behandeln auf die später "normaler" Lack kommt. Das führt uU zu ungeahnten Reaktionen.

 

An optisch unkritischen Bereichen nehme ich das gerne. Rost grob abschleifen (niemals mit Drahtbürste), am besten mit grober Fächerscheibe, Schruppscheibe oder den "Schleifsteinchen" am Stabschleifer oder gar Dremel & co. Dann (wichtig) entfetten, Owatrol darauf. Lasse das ein paar Stunden anziehen und reinige den Rest mit Verdünnung. Anschließend 24 Stunden trocknen lassen. Dann Decklack darüber. Früher ging sogar Hammerite ganz gut. Nur haben die scheinbar die Rezeptur "optimiert", weshalb das nix mehr taugt. Jetzt halt den Brantho-Krempel. Geht schon.

Ist halt nix für eine Einser-Restauration, aber für Achsteile und Unterboden ist das mM schon recht gut. Mir reicht das von der Optik her. Unterboden sollte ja eh noch etwas darüber und wenn man was überlackierbares nimmt, kann man ja auch noch Decklack aufbringen.

[MartinE30]

am vor 31 Minuten schrieb Mahathma:

Anschließend 24 Stunden trocknen lassen.

Allenfalls im absoluten Hochsommer. Meine Erfahrung mit Owatrol und der Grundierung Owatrol CIP (die würde ich nehmen, wenn man danach lackieren will) ist, dass das Zeug ewig braucht, bis es trocken ist, Da muss man echt Zeit mit bringen. Nachdem Motto, Samstags pinsele ich es ein und in 1 Woche arbeite ich weiter.

[SDE30]

 

Vielen Dank für die Antworten

 

habe vergessen zu erwähnen,

das Auto wird komplett sandgestrahlt und dachte untenrum als rostschutz aufs blanke blech erst den Brunox rauf und dann einen spritzkleber drüber praktisch als rostschutz.

 

Und welche bodenfarbe wäre da optisch am schönsten? Das Auto ist aussen in Zinnoberrot

[Nr7Stürzt]

wagenfarbe

[Janosch]

am vor 11 Stunden schrieb MartinE30:

Allenfalls im absoluten Hochsommer. Meine Erfahrung mit Owatrol und der Grundierung Owatrol CIP (die würde ich nehmen, wenn man danach lackieren will) ist, dass das Zeug ewig braucht, bis es trocken ist, Da muss man echt Zeit mit bringen. Nachdem Motto, Samstags pinsele ich es ein und in 1 Woche arbeite ich weiter.

Owatrol enthält viel Leinöl und das benötigt zum aushärten Sauerstoff. Wenn es zu dick aufgetragen wird dann bildet sich eine Haut und blockiert die Sauerstoffzufuhr in  tiefere Schichten.

Deswegen ist in dem Fall eher weniger besser als mehr.

 

Leinölbasierende Produkte werden auch gerne in der Originaldose hart wenn sich der Füllstand dem Ende zu neigt. Dann ist entsprechend viel Luft im Gebinde und das Öl reagiert mit dem enthaltenen Sauerstoff.

Jedes mal wenn man dann die Dose öffnet kommt neuer Sauerstoff dazu die Reaktion schreitet fort.

Entweder man füllt dann in ein kleineres Gebinde um oder füllt die Dose mit einem Gas auf welches keinen Sauerstoff enthält (Schutzgas vom Schweißgerät!).

 

Ich kaufe mir deswegen Owatrol in der Spraydose, ist zwar etwas teurer aber ich habe nicht das Problem mit dem eingetrockneten Rest.

 

Gruß

Jan

[MartinE30]

am vor 47 Minuten schrieb Janosch:

Wenn es zu dick aufgetragen wird dann bildet sich eine Haut und blockiert die Sauerstoffzufuhr in  tiefere Schichten.

Deswegen ist in dem Fall eher weniger besser als mehr.

Als ich damals meinen e34 und den e30 316i (nfl Winterauto) damit behandelt habe, kamen mir die Schichten nicht besonders dick vor. Das Korrosionsschutzdepot schreibt selber bei Owtrol CIP (das sollte als Grundierung genommen werden, kann man auch über Owatrol noch machen), die Trocknungszeit sehr lang sein kann.

 

Owatrol CIP 750ml | Korrosionsschutz-Depot

 

Owatrol selber soll schneller trocknen

 

Owatrolöl 125ml | Korrosionsschutz-Depot

 

Aber ich halte dennoch die angegebenen Trocknungszeiten beo OWatrol für zu kurz. Das gilt m.M.n. übrigens auch für Brunox Epoxy, insbesondere, wenn man 2 Schichten aufträgt. 

 

Owatrolöl 125ml | Korrosionsschutz-Depot

 

Man lese insbesondere die Anmerkungen zu den Produkten. Zusammengefasst sollte man in jedem Fall ordentlich Zeit für das sauber trocknen und aushärten einplanen. Werkstätten haben diese Zeit nicht und verwenden daher meist ganz andere Produkte (bin nicht vom Fach, daher kenne ich diese Produkte auch nicht, oft ist es eben dass, was man als Großkunde bei Mipa etc. eben mit kaufen kann).

 

Owatrol aus der Spraydose finde ich auch praktischer, als das das Gepinsele.

[Herr-Cules]

Mit der Kombination Owatrol CIP, eine Woche aushärten lassen, Owagrundol und dann Chassislack OH habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht wenn ein Lackaufbau stattfinden soll. Will man nur den Rost stoppen und die Optik spielt keine Rolle, tut es auch normal Owatrolöl. Hat man dann 2-3 Schichten drauf(ich warte bis es nicht mehrt "pappt" und trage dann die nächste Schicht auf), hält das auch gefühlt ewig. Das Korrosionsschutzdepot hat da eine schöne Zusammenfassung: Link.

[Famazio]

Passend zum Thema: (inkl. Blechen, die behandelt und 2 Jahre im Winter am Auto befestigt waren)

 

 

Bearbeitet: Montag um 12:09 von Famazio

[venom84]

Ich nutze für Spezialsachen, Unterboden oder Falze auch schon einige Jahre Owatrol und bin sehr überzeugt davon. Für kleine, sichtbare Stellen habe ich immer Pelox Rostentferner (Säure) verwendet, da kam auch nie wieder Rost zurück.

[SDE30]

vielen Dank für eure Antworten :)

Das Produkt " Owatrol " wird ganz oft erwähnt :)

Ich schreib mal auf was so der Plan war und was gemacht wurde
Also Untenrum haben wir vorn und hinten die Bodenbleche ausgetauscht, durch neues einschweißblech von Valcas Garage 

sowie Aufhebpunkte und die außeren Einstiege von unten ( zwischen Bodenblech und Einsteig). 

Da das Auto Sandgestrahlt wird und mein Kollege Epoxy Primer lagernd hat , hätte er vorgeschlagen:

1. Epoxy Primer aufs blanke Blech

2. Unterboden Steinschlagschutz

und dann in Wagenfarbe untenrum lackieren?

Oder eher Owatrol auf Blanken blech??

 

Dann wollen wir wenn alles fertig ist inkl. Lackierung , ein kleines Loch ins Radhaus Richtung Einstieg bohren , einen langen Schlauch durchschieben und alles nochmal im Hohlraum versiegeln,

das Loch mit Nochmal ansprühen und dann mit einem Stopfen und Dichtmasse wieder verschließen so das da nichts rosten kann.

Was würdet ihr für die Hohlräume verwenden? Auch Owatrol? 

 

 

 

 

 

[MartinE30]

am vor 50 Minuten schrieb SDE30:

Oder eher Owatrol auf Blanken blech??

Das hält auf blankem Blech schlecht. Wenn ein Owatrol Produkt auf rostfreiem, blankem Blech, dann eher das genannte Owatrol-Cip, welches aber auch nicht einfach zu verarbeiten ist, da auch ölig, dünnflüssig. Ich würde Owatrol nur für Falze und Hohlräume verwenden, dann aber gute Ablüftzeit einplanen. 

[MartinE30]

am vor 53 Minuten schrieb SDE30:

Dann wollen wir wenn alles fertig ist inkl. Lackierung , ein kleines Loch ins Radhaus Richtung Einstieg bohren , einen langen Schlauch durchschieben und alles nochmal im Hohlraum versiegeln,

das Loch mit Nochmal ansprühen und dann mit einem Stopfen und Dichtmasse wieder verschließen so das da nichts rosten kann.

Du kommst doch auch oben, über die Einstiegsleiste-Löcher mit einer Sonde gut an alles ran. das geht auch ohne bohren. Ich nehme für sowas seit Jahren FluidFilm oder würde, wenn ich es machen lassen würde, dann eher etwas auf Fettbasis wie Mike Sanders oder aus der  TimeMax Produktlinie nehmen.

[Janosch]

am vor 6 Stunden schrieb SDE30:

Dann wollen wir wenn alles fertig ist inkl. Lackierung , ein kleines Loch ins Radhaus Richtung Einstieg bohren , einen langen Schlauch durchschieben und alles nochmal im Hohlraum versiegeln,

Hier sind Bilder von einem Schnitt durch einen Cabrio Schweller: https://e30-talk.com/topic/210908-aufbau-der-einstiege-schweller-von-innen/?do=findComment&comment=1833849

 

Leider hat noch keiner entsprechende Bilder vom Limo Schweller hochgeladen.

Alles ab dem grauen, senkrechten Blech Richtung Innenraum wird Cabrio-spezifisch sein.

Aber trotzdem kannst Du gut erkennen, so wie Martin bereits geschrieben hat, dass man durch die Löcher wo die Clips der Einstiegsleist sitzen gut in den Schweller kommt.

Fluidfilm mit einer Sonde dort rein und gut ist es.

 

Gruß

Jan

 

[SDE30]

Ok das ist super! 
Werde ich das durch die Löcher probieren.
Habe hier noch einige Dosen innotec Unterboden Wachs Transparent liegen, zu empfehlen?

 

Und welches Produkt würdet ihr direkt aufs Blanke Blech vor dem Unterbodenschutz auftragen wenn Owatrol Ölig ist?

Epoxy Primer?

 

 

 

[MartinE30]

bei den Hohlräumen nehme ich Fluid Film. Fettbasierte Mittel schneiden bei Tests regelmäßig besser ab, als Wachse, Daher, wenn man das Werkzeug zum heiß machen und Versprühen hat, entweder Mike Sanders oder TimeMax oder, wenn man nicht heiß machen will/kann, Fluid Film (FluidFilm hat nicht so gute Testergebnisse, wie die zuvor genannten, funktioniert aber für den Do IT Yslf Gebrauch sehr gut und hat sich bei mir jetzt fast 20 Jahre bewähjrt). Das ist aber nur meine Meinung für die Hohlräume. Beim Thema Lackaufbau am U-Boden  fehlt mir die eigene Erfahrung. Da gabs oben aber schon Tipps.

[GearX]

Wenn das Blech keine Korrosion oder nur Flugrost aufweist, wäre Brantho 3in1 eine sehr gute Wahl. Brantho kann man auch schön dick mit einem Pinsel auftragen. Braucht dann länger zum Durchhärten aber kann auch mehr ab. Das kann man wahlweise noch mit einem Klarlack überziehen oder dann den Steinschlagschutz drüberballern. 
 

Das Zeug von Innotec ist nur als Deckschicht auf einem neu aufgebauten Untergrund anzuwenden. 
 

Owatrol nutze ich für Falze und Hohlräume sehr gerne. Fluid Film muss nach 3-6 Jahren übrigens nachgespritzt werden. Ebenso Mike Sanders Produkte für die Hohlräume. Ich arbeite jetzt schon seit fast 15 Jahren mit dem Original BMW Hohlraumschutz und bin mehr als zufrieden - klar, auf Rost bringt der nix mehr aber da hilft auch kein anderes Wachs mehr.