318i verliert Öl und Leerlaufdrehzahl zu Hoch

[cel]

Gute Tag E30 Fans,

 

ich bin neu hier. Anlass hierfür ist der Kauf eines 318i vor wenigen Tagen. Er ist Baujahr 92 und sehr gut gepflegt. Bei der Besichtigung letzte Woche war auch scheinbar alles in Ordnung. Der Verkäufer hat mir das Auto nun an diesem Wochenende überführt. Gestern wollte ich ihn einmal auf dem eigenen Grundstück bewegen und nochmal unter die Lupe nehmen.

 

So ist mir beim anlassen schon aufgefallen, dass die Leerlaufdrehzahl mit 1500 U/m recht hoch ist. Erster Gedanke war eine Anfettung des Gemischs bei Kaltstart, aber so etwas kenne ich nur von Vergasern, so kam ich zur Prognose Falschluft. Wie verhält sich der E30 hier? Nachdem der Motor ein wenig wärmer wurde, ist die Drehzahl auf ca. 1200 gefallen. 

 

Danach habe ich ausgeparkt, eine Runde gedreht (150m gefahren) und als ich wieder am Stellplatz war, sah ich dass im Wendekreis und auf der gefahrenen Strecke große Mengen Öl ausgelaufen waren. Das Öl ist Sauber und gelblich. Der Parkplatz selbst war sauber. Der Ölstand war bis dahin aber auch noch in Ordnung. Es sieht für mich so aus als wäre die Austrittsstelle am Flansch zwischen Motor und Getriebe. 

 

Ich habe das Auto wieder geparkt und eine Pappe unter den Motor gelegt. Es kam nun binnen 24h kein einziger Tropfen mehr. Eben habe ich ihn mal Angelassen und es trat sofort wieder Öl aus. Es tropft so schnell und viel, sodass es fasst läuft. Die Austrittsstelle ist auf jeden Fall unterhalb, es sind keine Spritzer oder Schlieren innerhalb des Motorraums zu sehen.

 

Hat jemand eine Idee was da los ist?

Bearbeitet: 16. Mai 2016 von cel

[Jochen318iC]

hat der M40 einen Kaltlaufregler wegen Euro 2 verbaut?

Der LL ist ja wahnsinnig hoch; da stimmt was nicht.

Zum Öl; könnte das Hydrauliköl von der Servolenkung sein!
Motoröl ist meistens nicht so sauber wie dieses.

Gruß Jochen

[Schmolly]

Ich hatte mal die gleiche Sauerei auf dem Hofplatz, bei mir war es die Servolenkung. Allerdings war die Flüssigkeit rötlich. Hat denn das Öl, was dein Auto verliert, die gleiche Färbung wie das, was du am Peilstab findest?

[cel]

Hi, danke für eure Antworten und Rückfragen.

 

der 318 hat meines Wissens nach keine Servo. Ich fand es auch verwunderlich dass das Öl so Sauber ist, entspricht optisch allerdings durchaus dem Motoröl / Ölstab.

 

Es wurde tatsächlich ein Euro 2 Kaltlaufregelungssystem nachgerüstet und zwar das KLR-BM03. Kann es sein dass der Luftmengenregler für die Drehzahl gewollter Maßen verantwortlich ist?

 

 

Gruß

Marcel

[bpfi]

Hallo Marcel,

die

ich tippe entweder auf Getriebeöl oder Bremsflüssigkeit aus dem Kupplungsnehmerzylinder. Beides tritt gerne am tiefsten Punkt der Kupplungsglocke aus. Das Getriebeöl riecht ranzig,für den Geschmack der Bremsflüssigkeit kannst Du mal in den Ausgleichsbehälter riechen. Dann siehst Du auch gleich ob der Flüssigkeitsstand noch stimmt. Das Getriebeöl ist etwas dickflüssig, die Bremsflüsigkeit dagegen eher wie Wasser und leicht ölig.

Die andere Möglichkeit wäre noch Kühlwasser. Das kann durch Frostschutzzusatz verschiedene Farben haben, auch gelb. Schau bei kaltem Motor mal der Stand bis zur Markierung im Ausgleichsbehälter noch stimmt.

Tschüß,

 

Bernd

[cel]

Hi Bernd,

 

danke für die Tipps, das gehen ich heute mal an. Um das nochmal hervor zu heben, die Flüssigkeit tritt erst aus, wenn der Motor läuft und ohne dabei irgendetwas zu bedienen wie Bremse oder der gleichen.

[Jochen318iC]

die Bezeichnung für den KLR ist mir jetzt unbekannt; hab die elektronische von HJS drinnen.

Aber trotzdem sollte die erhöhte Drehzahl bei kaltem Motor nicht über 1.100.1.200 upm gehen und auch nur für kurze Zeit und sich dann auf die 750-800 upm einregeln.

Könnte also Falschluft oder defekter/klemmender LLR sein bzw. der Drosselklappenschalter schaltet nicht auf LL.

Schau auch mal nach dem Gasseilzug, ob der nicht vll. am Hebel klemmt und deswegen der DKS nicht schalten kann.

Gruß Jochen

[cel]

Hallo nochmal,

 

update zum Thema. Nach langer Suche nach dem Fehler ist es teilweise zu einem Ergebnis gekommen. Zuerst hatte ich Bremsflüssigkeit vermutet, allerdings gingen die Bremsen noch gut nach dem Verlust. Habe das Auto aufgebockt, gestartet und alles abgesucht, nirgends ein Leck zu finden. Dann bin ich gefahren und habe festgestellt das der Motor zu Heiß wird, also habe ich vermutet das es Kühlflüssigkeit ist, trotz der eigentlich sonderbaren Farbe. Tatsächlich war der Kühlflüssigkeitsstand sehr niedrig also habe ich nachgefüllt und entlüftet. Auffällig war auch dass das austreten nur Sporadisch zu beobachten war. Nun war ich auch in der Werkstadt bei Freunden und nach langer Suche auf der Bühne kamen wir auch zu keinem Ergebnis, da sich auch bei dieser Gelegenheit das Leck rar gemacht hat, selbst mit 1,5 Bar Druck auf den Ausgleichsbehälter. So bin ich dann ungestört wiedermal den ganzen Tag mit dem Auto gefahren und alles lief Rund. Als ich ihn heute gestartet habe, lief wieder einiges unten raus und ich habe den Motorraum noch einmal durchleuchtet und das Leck gefunden.

 

Was da ausgetreten war ist Benzin. Der Austrittspunkt ist an der Benzinleitung zum Ansaugkrümmer / Einspritzanlage. Zwischen Leitung und Ansaugbrücke ist ein schlauch mit zwei schellen, dort tropft es und der Sprit läuft über Motor und Getriebe nach unten. Als ich das gesehen habe konnte ich kaum fassen das ich damit herumgefahren bin und das sogar ohne in Flammen aufzugehen.

 

http://imgur.com/j2XKhRZ

 

und nochmal im Kontext

 

http://imgur.com/oY7WNXF

 

Man sieht hier nur die vordere Schelle, die andere sitzt weiter unter der Brücke und ist so nicht erreichbar. Nun nehme ich mal an das aller Wahrscheinlichkeit nach der Schlauch getauscht oder abgedichtet oder evtl. auch nur die schelle nachgezogen werden muss. Dazu muss ich aber die Ansaugbrücke abnehmen. Ich bin nur Hobbyschrauber und habe mit Motorinnereien keine Erfahrung. Muss ich nach Demontage Dichtungen erneuern und worauf muss ich achten? Habt ihr Empfehlungen zum Vorgehen? 

 

Gruß

Marcel

[bpfi]

Hallo Marcel,

 

ich könnte ja bei mir nachsehen, aber es ist zu dunkel draußen. Normalerweíse bin ich aber am M40 überall dran gekommen, höchstens mußte ich mal die V-förmige Blechstütze auf der linken Motorseite abschrauben.

Tschüß,

 

Bernd

[cabriolet]

Da hast du eine typische Stelle am M40 gefunden, das kennt wohl fast jeder M40-Fahrer. Nimm für die Reparatur vernünftige Schläuche aus NBR. Unter der Ansaugbrücke sind  2 Stück, auch wenn vielleicht jetzt nur einer davon undicht ist.

Ich weiß nicht, wie viele Gelenke Bernd zusätzlich in seinen Händen hat, ich komme da jedenfalls nicht dran, ohne den oberen Teil der Ansaugbrücke zu demontieren.

 

Grobe Reihenfolge: Gaszug raus, den oberen Teil der Ansaugbrücke vom unteren abschrauben (auch die zwei Schrauben, die von oben durchgehen!), Leerlaufregler losschrauben. Beim Anheben des Ansaug-Oberteils merkst du dann, was du alles an Schläuchen alles abmachen musst (Kurbelgehäuse-Entlüftung, diverse Unterdruckschläuche, Leerlaufregler). Wenn das Oberteil weg ist, kommst du an die Benzin-Schläuche dran. Um sie raus zu bekommen, kann es sein, dass es einfacher geht, wenn du auch die Einspritzleiste abschraubst und mit den ESV aus dem Ansaug-Unterteil herausziehst.

 

Das war jetzt aus dem Gedächtnis heraus, kann sein dass ich was vergessen habe, aber eigentlich siehst du das dann schon alles selber. Geht auch völlig ohne Spezialwerkzeug.

 

Bei mir sind sie bis jetzt immer heil geblieben, aber du solltest dir sicherheitshalber die zwei Dichtungen zwischen den Ansaugbrücken-Teilen besorgen. Und vernünftige Schlauchschellen.

Wenn du dann schonmal dabei bist, sieh dir alle anderen Spritschläuche auch genau an und auch alle Unterdruckschläuche und die Kurbelgehäuseentlüftung.

 

Beim Wiederzusammenbau kannst du die Schlauchschellen versuchen so auszurichten, dass du in Zukunft zum Nachziehen drankommst.

 

Gruß

Markus

Bearbeitet: 29. Mai 2016 von cabriolet

[Laschpuffer]

Und wenn Du den Gaszug eh einmal in der Hand hast, schaue nach, ob das Ende zur Drosselklappe hin noch schick ist. bei meinem ist das nämlich nicht  so und manchmal, nach Vollgas hängt sich der Gaszug etwas aus und so schließt die Drosselklappe nicht mehr richtig - ergo LL-Drehzahl höher - so ziemlich genau bei 1.500 U/Min, bis er wieder mal reinflutscht oder man ihn manuell zurück hängt.

 

Benzinpippi hatte meiner auch mal. Der kleine Benzinschlauch zwischen Verbindungsrohr und Einspritzleiste war gerissen.

[cel]

Tag,

 

der Vollständigkeit halber noch mal alle keine problemchen nach dem Kauf des Autos wie sie bis heute identifiziert oder behoben wurden:

- Kühler hat ein kleines Leck, kaum der Rede wert aber Kühlflüssigkeit / Temperatur muss man im Auge behalten.

- Faltbalken zum Luftfilterkasten hatte einige schon recht große Risse, heißt er zieht etwas Warmluft (keine Falschluft). Habe ich erstmal einfach mit Silikon abgedichtet.

- Gaszug war an der Drosselklappe nicht gut eingestellt sonst aber in gutem Zustand. Ansonsten war Drehzahl nur kurzfristig dem KLR geschuldet, idlet warm jetzt mit 550-600 U/min. 

- O-Ring am Ansaugstutzen der Drosselklappe hat gefehlt komischerweise, könnte folglich zu Falschluft an der Schelle geführt haben.

- Nun das wesentlichste: Der Verbindungsschlauch der Benzinvorlaufleitung zum Einspritzer hat getropft und hat unter Last auch richtig "rausgeballert". Habe Ansaugbrücke demontiert und den Schlauch für Vor- und Rücklaufleitung gewechselt. Des weiteren waren alle anderen Schläuche natürlich auch in katastrophalem Zustand, sodass bei Demontage der ein oder andere Schlauch an der Schelle gerissen ist. Gewechselt habe ich Sie nicht, aber mit einem tollen elastischen, selbstklebenden allzweckband mit großer Hitzebeständigkeit an den Schellen und Ventilen isoliert.

 

Jetzt läuft alles rund. Hängt sehr gut am Gaß, hat gefühlt mehr Leistung. Temperatur ist auch fast perfekt.