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ich habe den Made in China (PRC) blues....


Peter_S
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Servus zusammen,

 

ich muß hier mal meinem Unmut über Produkte der o.g. Herkunft Luft machen und

entschuldige mich vorab für politische Unkorrektheit, Halbwissen und mangelnde

Objektivität :-p.

 

Was war passiert? Eine Plattformwaage /Paketwaage sollte her, um meinem

Alufelgenspleen incl. Gewichtsfetischmus gerecht zu werden. Im Netz kursierende

Gewichtsangaben variieren je nach Messtoleranz, Luftdruck, Ablesewinkel, whatever.

 

Also ab in die Bucht und gesucht. Nein, 20€ Vollplastik muss nicht sein, also ein

Modell für 43,99 und dem passenden Meßbereich ausgespäht. Man soll ja nicht

knausern, dazu separates Display, ausreichend große Wiegefläche, 3-2-1-meins.

 

Gerade nach dem Auspacken die erste Ernüchterung...made in PRC :motz:.

 

Kurze Vorgeschichte..in den letzten Monaten waren es mehrere Gerätschaften

gleicher Provenienz, die Groll und Voreingenommenheit schrittweise steigerten.

 

So beispielsweise ein Ergometer aus dem Hause Decathlon, das nach 30min

den elektronischen Geist aufgab, zuvor zwei weitere Konstrukte mit ähnlicher

Lebensdauer bzw. gar nicht vorhandener Funktionsbereitschaft, weitere Details

sprengen den Rahmen hier.

 

Aber zurück zur Waage, gib den fleissigen Chinesen eine Chance dachte ich und

suchte positiven Mutes eine ebene Stellfläche mitsamt Stromanschluß. Hach, sie

geht :-), also Tara-Taste und dann die geliebte Lenso BSX gleich mal drauf.

 

Nanu, habe ich eine gewichtsvariable Felge aus bisher streng geheimem Werkstoff?

Sie wiegt ganz genau zwischen 9,46 und 10,65kg, aufs Gramm genau, ich lüge nicht!

 

Dazwischen gibt es natürlich noch viele weitere Meßergebnisse, die im 0,1s-Takt

dargeboten werden. Nachdem dieses Schauspiel nach 1min Wartzeit nicht beendet

ist, darf ein 5kg Mörtelsack ran. Ahhh jaaa jetzt, wiegt also zwischen 4,56 und 5,55kg.

 

Danke, sehl aufschlussleich, ich habe feltig :wall:.

 

Das Ende vom Lied...Rücknahme eingeleitet, nach einer Endlosschleife von Systemmitteilungen

und div. Mails bekomme ich mein Geld bestimmt in drei Wochen wieder.

 

Parallel dazu gab ich "Plattformwaage made in germany" in die Suchmaske ein und wurde

tatsächlich fündig. ADE, sitzt in D, produziert in D. Nach ein wenig Preisvergleich

immer noch happige 115 Zacken, aber ich sch.... mittlwerweile darauf.

 

Meine Zeit und Seelenheil sind mir den Aufschlag wert, Punkt. Wehe das Ding

hat nur die kleinste Macke :eek::D.

 

Das musste mal raus, ich wünsche euch mehr Glück mit made in PRC.

Und mich interessieren eure Erfahrungen.

 

Der Fairness halber am Ende noch eines..mein Fächerkrümmer für 120€, sicher

auch von dort, tut seit 2011 Dienst ohne jede Auffälligkeit und ist wirklich ein

schön gemachtes Teil.

 

Danke an alle, die sich diesen Roman angetan haben :-UU

 

VG Peter

 

 

 

Ein Leben ohne E30 ist möglich, aber nicht sinnvoll http://www.zroadster.com/forum/styles/zroadster/xenforo/smilies.zroadster/geh_wech_mb.gif

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Ich kann Dich verstehen.

 

Es gibt zwar mittlerweile Fortschritte, aber manches ist einfach immer noch fürchterlich und gruselig.

 

Man muss aber unterscheiden zwischen Produkten aus der PRC und denen aus ROC - für die, die das Eck da unten nicht so kennen.

 

PRC ist die Peoples Republic of China, also die Volksrepublik China

ROC ist die Republic of China, also die Insel Taiwan - und da sind doch recht deftige Unterschiede.

 

Georg

Auch ich gehe mit der Zeit und fahre E-Autos: E30, E31 und E46! :daumen:

 

Mein E30 Cabrio ist hier zu sehen und der ganz offene Klassiker hier

Und wenns mal Probleme mit anderen BMWs außer dem E30 gibt kann man ja hier mal fragen. :-)

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Ich kann Dich verstehen.

 

Es gibt zwar mittlerweile Fortschritte, aber manches ist einfach immer noch fürchterlich und gruselig.

 

Man muss aber unterscheiden zwischen Produkten aus der PRC und denen aus ROC - für die, die das Eck da unten nicht so kennen.

 

PRC ist die Peoples Republic of China, also die Volksrepublik China

ROC ist die Republic of China, also die Insel Taiwan - und da sind doch recht deftige Unterschiede.

 

Georg

 

Da gebe ich Georg recht. Wenn ich da auch in meinem geschäftlichen Bereich dran denke (automotive), so habe ich ROC und PRC Lieferanten. Die Jungs aus Taiwan wissen i.d.R. was sie machen. Das Know-How ist sehr hoch und mit deutschem Ing. Wissen auch gut kombinierbar. Zwar müssen auch hier Abstriche gemacht werden aber technisch steht es keinem anderem Land in der EU (in welchem günstig produziert werden kann) nach. Man denkt "europäisch". Die Herrschaften aus China versuchen Wissen aufzubauen, schaffen es stellenweise aber immer noch nicht, das auch produktseitig umzusetzen. Allerdings sind halt Werkzeugpreise und Werkzeugbearbeitung unschlagbar günstig und ein paar Änderungsschleifen sind immer noch kein Grund, sich nach einem anderen Lieferanten umzusehen. Ich bin der Meinung, wenn ein deutsches Unternehmen mit fähigen Ing. und Technikern das Zepter auf hat und in China produzieren lässt, so ist das Produkt ausnahmslos zu gebrauchen. Ein rein chinesisches Produkt von der Konzept bis zur SOP Phase ist meilenweit von europäischen wie auch deutschen Standards entfernt. Das beste Argument ist halt der Preis und da fällt man manchmal vom Stuhl :freak:

 

Gruß

 

.....

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Ich hab mal in einer Firma gearbeitet die in einem Werk in China produzieren hat lassen. (Es ist NICHT "made in China" draufgestanden am fertigen Produkt...)

 

... i've seen it all...

 

 

Stahl der vielleicht die 1/2-1/3 von ST37 ausgehalten hat, jede Lackcharge eine andere Farbe, Schweissnähte dass einem alles vergeht. M8 8.8 Schrauben die man mit der 1/4" Ratsche aus dem Handgelenk abreisst... und so Sachen halt.

 

Wobei man den Chinesen zu Gute halten muss dass sie sehr bemüht sind. Wenn man ihnen erklärt was sie für einen Scheiss gemacht haben und sie das dann irgendwann auch verstehn (nachdem man viele Bilder hergezeigt hat...) sind sie sehr bemüht das auszubessern.

 

Worunter sie auch zu unrecht leiden ist die Tatsache dass sie dazu gezwungen werden (von "unseren" Vertriebs-Import-Managern) billigst zu produzieren. Und wenn man in China das billigste möchte bekommt man dementsprechende Ware.

 

Dazu kommt dann halt noch die mangelnde Ingeneurskunst, gerechtnet wird dort wenig. Dort schaut man erstmal nach "wie bauts ein anderer" und dann wird probiert.

Bei uns waren in einer Gerätetype mal elektrische Komponenten (so eine Art kleines Steuergerät) verbaut wo keiner wusste was es eigentlich tut, Datenblatt gabs keins, nur so einen komischen Zettel der für nix war.

 

Und fleissig (und vor allem genau) sind sie ja auch nur unter Aufsicht. Da gehört schon richtig was dazu um dort gut zu produzieren. Da musst verhältnismäßig gut zahlen, eine bomben Organisation und QM haben und whatnot.

 

Dann hab ich zB. so Geschichten gehört von gefälschten Bauteilen (MosFETs in diesem Fall). Originalteile vom Chiphersteller (nicht China) zum Werk geliefert, dort gegen einen Chinaklon getauscht, Chinaklon verbaut, Originalbauteile irgendwo weiterverkauft.

 

 

 

Das Problem ist halt dass es oft kaum eine Alternative zum Chinaprodukt gibt. Gutes facheinschlägiges Beispiel wäre die klassische (10-30) 20-Tonnen-Werkstattpresse.

 

Die gibts in allen Farben und Variationen. Mal sieht der Pumpkolben (kA wie das heisst) so aus, mal so. Der eine Chinesenwerkleiter hat irgend einen Bereich der gern nachgegeben hat verstärkt, der andere nicht. Im Prinzip sind sie aber alle das gleiche. Preisspanne von 200-800€ je nach Importeur.

Und da ist halt extrem schwer rauszufinden was nun besser ist. Teurer kann besser sein, muss aber nicht. Da ist vielleicht ein anderes Manometer drauf und das wars.

Und nur weil wo "made in Germany" draufsteht muss es leider noch lange nicht aus Deutschland kommen. Endmontage ist ja ein dehnbarer Begriff.

 

Bei den kleinen Drehbänken (550 Spitzenweite, Riemenantrieb) gibts auch so das Typische Chinesenmodell. Erkennt man zb. am Aufbau vom Bettschlitten. Die gibts in allen Farben, mit unterschiedlichen Kurbeln/Rädern, mit oder ohne Frequenzumrichter, mit "made in Germany" oder auch ohne... Aber es sind überall die gleichen sch... Trapezspindeln drin mit den gleichen miesen Trapezgewindemuttern ohne Spielausgleich ect...

 

 

 

Ich denke man muss einfach wissen was man tut mit dem Chinesenzeug.

Bei einer Chinesendrehbank muss einem einfach bewusst sein wo sie Spiel hat, zum rattern neigt ect. Dann kann man auch ganz gut damit arbeiten.

Bei der Chinesenpresse ist zB. nicht viel verhaut, die Träger sind eh so überdimensioniert dass sie das schon aushalten. Und damit dass zb. die Kolbenrückstellung nicht so toll funktioniert muss man halt leben bei dem Preis.

Auch eine Chinesenmessuhr ist brauchbar um irgend ein Wellenspiel auf Rundlauf zu überprüfen. Ein Nockenwellenprofil ausmessen würde ich damit dann aber nicht unbedingt (wenns genau sein soll...).

Bandsäge kann man zB. eine chinesische kaufen. Neues Sägeblatt rein, Kugellager ersetzen gegen hochwertige, zerlegen und fetten und gut ists.

Der schon erwähnte Fächerkrümmer ist ja auch okay. Muss ja kein V4A sein um im Sommerauto zu funktionieren. Und solang die Nähte nicht reissen kann man da wenig falsch machen - sofern mit einer passenden Schablone geschweisst.

Lustig sind zb. Chinesische Moped/Roller-Rahmen. Einmal umwerfen und die habens hinter sich obwohl sie aus ~30mm Rohren (kA welche Wandstärke, schätze 2,5mm ca) sind. Ausserdem gleicht da keiner dem anderen, macht immer Spaß da die Verkleidungsteile draufzuwürgen und nachzuarbeiten.

 

 

Man muss halt wissen worauf man sich einlässt.

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Die können nicht unbedingt was dafür. Bei uns wird der Kram, der knapp an unbrauchbar vorbei ist, in der chinesischen Niederlassung als gut weiterverarbeitet.

Erlebe ich fast täglich.

Und von "Made in Germany" halte ich gar nix, schon allein deshalb, weil ich jeden Tag sehe, daß vom Endprodukt nichtmal 1/3 bei uns hergestellt wird. Dafür in Polen, Tschechien, Ungarn, USA, Rumänien, China, Brasilien, Mexiko...

Wieso man den Krempel um die halbe Welt schickt, da fertigstellt und dann wieder zurückschickt, hier verbaut und trotz der Transportkosten (speziell in Reklamationsfällen) immer noch was dran verdient ist mir ein Rätsel.

 

PS: Autoteile von Markenherstellern, bei denen allerdings Teilenummern und Herstellerlogo entfernt werden sowie umgepackt wird sind genau so etwas. Hier die Quali nicht gehalten, ab ins billige Ausland, zurück auf den deutschen Markt.

Zuletzt hatte ich das bei einem Kühler, derjenige, der das "Be*r" rausschleifen sollte, hatte wohl Zeitdruck, jedenfalls konnte ich es noch gut erkennen:-D


Bearbeitet: von touringDani
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Das ganze hin und hergeschiffe macht die teile nicht besser. Alles muss ein und um gepackt werden. Hier von leiharbeitern usw. Dort von Leuten die für umgerechnet 5 cent die Stunde arbeiten. Mal von der Belastung für die Umwelt abgesehen werden die Menschen dafür ausgebeutet.

 

Andererseits ist es kaum möglich komplett auf so günstig hergestellte Dinge zu verzichten. Das ist wohl das Dilemma...

Vllt. Sollte man es aber ab und an versuchen...

 

MFG

 

Christian

 

Gesendet von meinem U9200 mit Tapatalk

Egal, wie dicht du bist: Goethe war Dichter!

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So billig sind die Chinesen nicht. Billig ist Afrika oder indisches Hinterland.

 

Das Prolbem ist ja recht umfangreich und maßgeblich an unserer "Wirtschaftskrise" beteiligt. Weil die Wertschöpfung nicht mehr im Inland ist und an der Wegwerfware eigentlich nur der Importeur und Spediteur verdient.

Und der Chinese ders unter Zeitdruck und Preisdruck baut hat auch nicht so wirklich was davon.

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Das Problem der Wirtschftskrise sind auch die Investment-Banken, die aus zwei Tastenklicks eine Menge Geld machen, dem im Endeffekt nichts Produktives mehr entgegensteht. Luftgeld.

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wer vor ca. 10 Jahren mal einen "deutschen" PC zerlegt hat, kam auf die Hersteller der Bauteile mit made in Taiwan, made in SKorea, made in Honkong etc.

wer jetzt einen "koreanischen" PC zerlegt, findet nur noch Bauteile mit made in China; so ist der Lauf der Zeit.

In weiteren 10 Jahren werden die Bauteile eines PC aus der VRC vll. nicht mehr aus China kommen, sondern aus in Kenia geschlachteten PC`s.

Ohne jede Kennzeichnung.

Gruß Jochen

Es gibt nur EINE, und das ist MEINE ti amo tanto, strega mia (Freundin UND Hexe, oder was habt ihr gedacht?)

E30 318i Cabrio / Bj. 92 / mauritiusblau metallic / M II-Technik mit eingebauter Vorfahrt im Original; Sex auf 4 Rädern, der erst in den Drehzahlbegrenzer rennt, wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist

 

Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich um das, was man liebt. (Erich Fromm)

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