Kriechstrom auf Sicherung 21

[325i VFL]

Hi, ich hänge mich hier mal an, da ich auch ca. 65 mA Ruhestrom auf der Sicherung 21 habe. Bei mir kommt das aber sicherlich noch von den halb toten NICD Akkus. Vor längerer Zeit hatte ich mal vor auf Lithium Batterie umzurüsten.

Gert (Vokuhila) hat mit die Schaltung auf der kleinen Zusatzplatine beschrieben, nur läuft die Pufferung der Lithium Batterie noch nicht wirklich. Gert ist leider seit mehr als einem Jahr nicht mehr hier gewesen. Das Projekt ruht auch seit dieser Zeit.

 

Im Anhang habe ich ein Bild aus einem anderen Thread für meine Frage ausgeliehen.

Wer gerade diese kleine Zusatzplatine mit den Lithium Batterien liegen und kann mir eine Handskizze von der Schaltung machen?

 

https://e30-talk.com/topic/111475-frage-zum-geschwindigkeitssignal/?p=1475387

 

 

 

[Dimitrij_P]

Hallo zusammen,

 

ich bin neu im Club der E30 Besitzer und (auch leider) neu im Club der Sicherung 21 Geplagten (Säufz).

Der E30 - 325i Cabrio den ich habe, ist mir von meinem verstorbenen Stiefvater geblieben, den er aus zwei Fahrzeugen zusammengebaut hat. Foto im Anhang.

 

Der Wagen ist nicht ganz fertig geworden und stand leider ein paar Jahre draußen. Nun möchte ich es fertig stellen, aufbereiten und verkaufen, um das Geld meiner Mama zu geben, die sehr stark nach seinem Tod gelitten hat.

Habe auch sowie alle notwendigen Reparaturen erledigt. Nur die ständig entladene Batterie ist noch geblieben.

 

Dank euer großartigen Diskussion samt Hinweisen habe ich den Übeltäter, die Sicherung 21 und darauf die KI ausgemacht. Habe es ausgebaut und folgendes gemacht:

• Akkus gemessen - beide haben >3V Spannung
• nach Anleitung von "Vollgasfahrer" und "Oldie_BMW325i" den Transistor v17 gemessen. Da der NPN sein soll (bei mir fehlt die Bezeichnung) scheint der in Ordnung zu sein, weil er von der Basis sowohl zum Kollektor wie zum Emitter leitet und umgekehrt sperrt (oder so, bin da absoluter neuling)

Noch habe ich den Transistor sowie die Akkus nicht getauscht, möchte es aber probieren. Dann ist mir folgendes aufgefallen - zwei Leiterbahnen am Platinenrand sind durch wohl zu lange Schrauben beschädigt worden.

Kann das in meinem Fall die Ursache für den Kriechstrom sein und gar nicht der Transistor oder Akkus?

Fotos im Anhang.

 

Bin für jede Idee/Hinweis sehr dankbar.

 

Viele Grüße

Dimitrij

[Georg]

Egal ob das die Ursache ist - die Leitungen müssen wiederhergestellt werden um es auszuschließen und um die Funktionalität der SI-Anzeige zu gewährleisten. An so nem Teil gibts keine Leitung die nur mal eben vorhanden ist.

[SunnyDriver]

neben den zerstörten Leiterbahnen kann es auch an den Kondensatoren auf der Platine liegen.

[Dimitrij_P]

am Am 27.6.2022 um 14:38 schrieb Georg-M3:

Egal ob das die Ursache ist - die Leitungen müssen wiederhergestellt werden um es auszuschließen und um die Funktionalität der SI-Anzeige zu gewährleisten. An so nem Teil gibts keine Leitung die nur mal eben vorhanden ist.

Hi Georg,

vielen Dank für deine Antwort. Ich bin 1.000.000% bei dir - die Leitungen müßen funktionsfähig sein

Ich werde ich erstmal damit beschäftigen, ob diese überhaupt reparabel sind, oder ob ich mich auf die Suche nach Ersatzplatine machen muss.

 

 

am Am 27.6.2022 um 14:55 schrieb SunnyDriver:

neben den zerstörten Leiterbahnen kann es auch an den Kondensatoren auf der Platine liegen.

Vielen Dank SunnyDriver für den Hinweis.

Sobald ich es mit der Platte geklärt habe, wird es eventuell sehr nützlich sein.

 

Viele Grüße

Dimitrij

[Georg]

Wieso Ersatzplatine?

 

Dort wo die Leitungen zerstört sind, so lange kratzen bis man sicher sieht, dass sich keine verbogenen Leiterbahnen berühren und dann die 3(?) Leiterbahnen um nächsten Lötpunkt verfolgen und von dort mit nem dünnen Draht verbinden.

Filigran ginge auch, direkt an der schadhaften Stelle den Lötstoplack abkratzen und direkt 2cm Draht auf die Leiterbahn löten.

[vokuhila]

die Platine kann ich instandsetzen

 

und auch die Sache mit dem Kriechstrom beheben, falls die Platine dafür verantwortlich ist

 

es ist nicht immer der besagte Transistor, das kann auch noch andere Ursachen haben

[Dimitrij_P]

am vor 3 Stunden schrieb Georg-M3:

Wieso Ersatzplatine?

 

Dort wo die Leitungen zerstört sind, so lange kratzen bis man sicher sieht, dass sich keine verbogenen Leiterbahnen berühren und dann die 3(?) Leiterbahnen um nächsten Lötpunkt verfolgen und von dort mit nem dünnen Draht verbinden.

Filigran ginge auch, direkt an der schadhaften Stelle den Lötstoplack abkratzen und direkt 2cm Draht auf die Leiterbahn löten.

Danke!

Habe mir bereits paar Videos angeschaut, wie sowas geht. Habe jedoch keine große Erfahrung mit Löten auf Platinen, kein wirklich passendes Werkzeug für solch filigrane Arbeit und traue mich deshalb nicht ran.

[Dimitrij_P]

am vor 10 Minuten schrieb vokuhila:

die Platine kann ich instandsetzen

 

und auch die Sache mit dem Kriechstrom beheben, falls die Platine dafür verantwortlich ist

 

es ist nicht immer der besagte Transistor, das kann auch noch andere Ursachen haben

Cool!

Bin morgen mit einem Freund verabredet, der es sich anschauen will. Sollte er sich nicht ran trauen, melde ich mich per PN.

[Magura89]

So ich muss das Thema jetzt auch mal hervorrufen. Ich hatte auch Ruhestrom Probleme und noch zusätzlich das mein Drehzahlmesser bei Zündung aus den Leerlauf angezeigt hat sowie die Verbrauchsanzeige 8 Liter angezeigt hat. Ich darauf wie laut Anleitung den Kondensator getauscht und jetzt funktioniert weder der Drehzahlmesser noch der Verbrauch. Habe dann daraufhin noch mal einen neuen eingebaut um zu schauen ob es vllt ein Einbau Fehler war, dennoch selbige Ergebnis. Die Batterie von der Si- Platine habe 2.92v gemessen. Vllt kann mir hier jetzt Hilfestellung geben was ich überprüfen kann bzw. als nächsten reparieren. Lg Tobi 

[vokuhila]

es gibt zwei Möglichkeiten der Fehlerbehebung

 

erstens die allseits beliebte Teiletauschmethode

dabei werden mehr oder weniger gezielt irgendwelche Bauteile auf Verdacht ausgetauscht, in der Hoffnung dass dabei irgendwann das verursachende Bauteil "erwischt" wird

wenn Du diese Methode anwenden willst und nicht weisst, welche Teile der Platine für was zuständig sind, musst Du "drauf los" tauschen

 

beginnen solltest Du vielleicht mit den 6 Elektrolytkondensatoren, da bist Du schnell fertig, begonnen hast Du ja schon damit

 

dann geht es weiter mit den Halbleitern, die typische Fehlerhäufigkeit bestimmt die Reihenfolge

beginnen solltest Du mit den 3 Transistoren in der einen Ecke der Platine

da sind noch paar mehr drauf, die aber mit dem Problem weniger zu tun haben

aber selbst wenn Du alle tauschst, bleibt es überschaubar

 

danach musst zu den Dioden übergehen

beginnen solltest Du der Fehlerhäufigkeit geschuldet mit den Zenerdioden und danach erst mit den "normalen" Gleichrichterdioden

so viele sind es nicht, um die 10 Stück glaub ich, also überschaubar

 

dann sind noch zwei Schwingquarze auf der Platine, die haben zwar mit dem Ruhestrom nix zu tun, wohl aber mit einer Nichtfunktion von DM und Verbrauch

es sind handelsübliche Teile, also kein Problem die zu beschaffen

 

bei den integrierten Schaltungen (IC`s) wird es mit Tauschen wohl eher nix, das sind keine handelsüblichen Teile

ausser der 5V Spannungsregler, den gibt es

 

Defekte an anderen (ungepolten) Keramik- oder Folien- Kondensatoren sind höchst unwahrscheinlich

aber natürlich kannst Du die auch alle tauschen, sind so um die 10 Stück glaub ich, also überschaubar

die machst Du aber nicht gleich zu Beginn der Teiletauschorgie, erst wenn Du nicht mehr weiter weisst

 

Widerstände sind auch jede Menge drauf, aber fehlerhaft sind die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht

natürlich kannst Du die auch alle tauschen, wenn Du bis dahin noch keinen Erfolg hattest

 

an Dieser Stelle endet die Hilfestellung für den Teiletausch dann und ich wünsche viel Erfolg dabei

 

 

dann gibt es noch die systematische Fehlersuche durch Messungen an der Platine im Betriebszustand

da reicht es nicht nur mal eben mit dem Lötkolben umgehen zu können

 

ein wenig Verständnis für die Funktion einer Transistorschaltung ist schon erforderlich

ebenfalls Voraussetzung ist der routinierte Umgang mit einem Multimeter

 

so kannst Du gezielt vorgehen und den "Übeltäter" finden

meist ist es in dem Bereich wo die üblichen Hinweise gegeben werden, also bei den 3 Transistoren und 2 Elkos in der einen Ecke der Platine

aber es kann auch mal ganz woanders auf der Platine die Ursache liegen, hatte ich alles schon

 

allerdings, wenn Du kein Elektroniker oder zumindest versierter Bastler oder ambitionierter Modellbauer bist, werden wir es hier im Forum nicht schaffen, Dich mit Hinweisen dazu soweit auszubilden, dass Du die Fehlersuche auf diese Weise machen kannst

 

 

Bearbeitet: 22. Mai 2023 von vokuhila