Wechselkennzeichen (angesprochen in Autobild 4/08)

[peavy]

Hi Leute,

 

die aktuelle Autobild hat das Thema Wechselkennzeichen wieder aufgegriffen.

Da ich selbst ein deutliches wirtschaftliches Interesse an diesem Modell habe und diejenigen unter Euch, die sich bisher mit Saisonkennzeichen, roten Nummern und Kurzzeitkennzeichen mehr schlecht als recht durchschlagen, vermutlich nicht minder, stell ich das hier auch mal zur Diskussion. Es wäre schön, wenn tatsächlich irgendwann ein Durchbruch erzielt werden könnte; vielleicht können wir die Diskussion ja nach außen tragen und damit die Sache ein wenig weiterbringen.

 

Ich habe übrigens folgende Zuschrift verfasst:

 

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Sehr geehrte Damen und Herren,

 

als Halter und Fahrer von derzeit 5 Fahrzeugen habe ich ein gesteigertes wirtschaftliches Interesse an alternativen Modellen, die die fixen Unterhaltskosten der Wagen reduzieren. Ganz vorn steht da zweifelsohne die Haftpflicht, danach i.a. die Steuern und nachfolgend die Kasko. Bisher reduziere ich die Gesamtkosten per Saisonkennzeichen für unsere Cabrios bzw. die Winterfahrzeuge, was eine deutliche Einschränkung der Flexibilität gegenüber Wechselkennzeichen bedeutet, sowohl in Bezug auf den wetterabhängigen Einsatz der Fahrzeuge, als auch auf Wartungsarbeiten in Werkstätten. Derzeit muß ich mindestens 3 Fahrzeuge gleichzeitig angemeldet haben, damit eines ohne Mangel an Mobilität in die Werkstatt gebracht werden kann. Hingegen würden uns 2 Wechselkennzeichen reichen.

 

Für Wechselkennzeichen spricht auch die dadurch leichter mögliche Diversifizierung des Fahraufkommens: kleine, sparsame Autos, evtl. sogar ZEVs (zero emission vehicles) für den täglichen 1-Personen-Transport, den Kombi für den Wochenendeinkauf und den Urlaub, das Cabrio fürs schöne Wetter.

 

Ein gesamtwirtschaftliches Argument spricht ebenfalls für das Wechselkennzeichen: wenn die in der Bevölkerung vielfach vorhandene Bereitschaft, aus Liebhaberei oder Diversifizierungsüberlegungen weitere Fahrzeuge zu halten, mit allen Wartungs- und Reparaturaufwendungen, die damit zwangsweise verbunden sind, umgesetzt werden kann, stellt dies einen dauerhaften wirtschaftlichen Wachstumsimpuls dar.

 

Nebenbei: das einzige, was mich derzeit abhält, ein weiteres Fahrzeug anzuschaffen, ist die durch die Abwesenheit von Wechselkennzeichen begründete hohe Aufwendung für den fixen Unterhalt !

 

m.f.G.

 

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Gruß

 

Stefan

[Micha75]

Servus...

ja, das hast Du ein gutes Thema angeschnitten. Da man ja ohnehin nur mit einem Auto gleichzeitig fahren kann, wäre so ein Wechselkennzeichen durchaus von Nutzen. Allerdings ist fraglich, ob sich das hier Deutschland durchsetzen würde/könnte wie das in der Schweiz gehandhabt wird.

Vielleicht kann ja einer von unseren Schweizern was dazu schreiben, wie das genau in der Schweiz läuft!

Gruß Micha

[bastelbert]

Wechselkennzeichen wäre zu schön um hier wahr zu werden.....

[Rainer C325i]

Ich glaub da werden die Deutschen wohl nur von Träumen können, da die Politiker wieder Tausende Einwände da gegen haben werden.

[jenad]

Soweit ich weiß, kostet das Wechselkennzeichen in CH die Versicherung und Steuer des teuersten Autos.

[Hausmeister]

Soweit ich weiß, kostet das Wechselkennzeichen in CH die Versicherung und Steuer des teuersten Autos.

Um auf solch simple und geniale Regelungen wie die Schweizer zu kommen, sind die deutschen Politiker noch Lichtjahre davon entfernt. Da werden erst mal Akten gewälzt und Debatten gehalten, welchen prozentualen Aufschlag man der Versicherung und dem Staat bei einem Wechselkennzeichen zahlen müsste und ob dann nicht sogar ein Fahrtenbuch mit Angabe des Fahrzeugs zur Pflicht werden müsste...

[Micha75]

Um auf solch simple und geniale Regelungen wie die Schweizer zu kommen, sind die deutschen Politiker noch Lichtjahre davon entfernt. Da werden erst mal Akten gewälzt und Debatten gehalten, welchen prozentualen Aufschlag man der Versicherung und dem Staat bei einem Wechselkennzeichen zahlen müsste und ob dann nicht sogar ein Fahrtenbuch mit Angabe des Fahrzeugs zur Pflicht werden müsste...

und zu guter letzt, wenn alles durchdiskutiert ist, wird es abgeschmettert, weil einer herausfindet das hierdurch ein Milliarden-Loch im Haushalt entsteht. Weil, es fehlen ja Steuereinnahmen.

[André]

Soweit ich weiß, kostet das Wechselkennzeichen in CH die Versicherung und Steuer des teuersten Autos.

 

 

ist in AT genauso und max. 3 kfz pro kennzeichen

 

ich kann mir leider auch nicht vorstellen dass die politiker auf die zusätzlichen steuereinnahmen verzichten werden

[ölfuss]

Jip ich bin dringend dafü,siehe Österreich und die Schweiz wo es Funzt.

Ich glaube allerdings nicht das es hier in der BRD soweit kommen wird da dem Fiskus ja Steuer einnahmen abhanden gehen würden.

[Mathes318iA]

warum gehn den politikern die steuereinnahmen flöten???

 

ob ich nun für ein winterauto von 11 bis 04 steuern bezahle und den rest des jahres fürs cabbi oder ein kennzeichen für beide autos hab sodas ich auch mal in ner regenperiode im sommer das cabbi stehn lassen kann und mit der winterschlurre fahren kann ist doch finanziell gleich. ich muss für beide varianten für 12 monate steuern zahln. im zweifelsfall für das besser motorisierte cabbi den vollen satz obwohl der wintertouring mit 1600ccm wesentlich günstiger wäre.

[bastelbert]

Das mit den Steuern ist aber zu kurz gedacht. Ich bin mir sicher das die Verluste durch höhere Einnahmen/zusätzliche Arbeitsplätze im Konsumbereich der durch die Wechselkennzeichen resultiert, wieder herein kommt.

 

Auch die Stehzeuge die dann reichlich dazu kommen müßen gekauft, gewartet und gepflegt werden.

Das in so manches Hobbyauto sogar erheblich mehr Geld fließt als in die Alltagskarre kann wohl hier problemlos bewiesen werden.

 

 

Ansonsten siehe Mathes:

Jetzt kassiert der Staat im Winter nur für die kleine Winterhuddel, während er beim Wechselkennzeichen immer den vollen Jahressatz für das größte Auto im Fuhrpark berechnen kann.

Das "klassische" Zweitauto bleibt auch, weil meine Frau sicher nicht zu Hause sitzen will wenn ich Auto fahre.

 

Ich glaube kaum das de Steuerkassierer bei unseren südlichen Nachbarn unter die Samariter gegangen sind.

[Guidoisbmw]

Jep so ein Wechsellkennzeichen wäre auch was für mich:daumen:! Dann würde ich meinen fuhrpark auf jeden fall vergrößern:-R! Was kommt auf jeden fall dann dazu; 323i E21,E30 Touring,E28 520i Edition,7er e32 und noch gannz viele 318is:eek:!!

[Micha75]

warum gehn den politikern die steuereinnahmen flöten???

ich mach das jetzt mal an meinem Beispiel fest:

1x 320i Cabrio - Saison 4/10 (Steuer: ca. 80,-)

1x 325i Limo - nach Lust und Laune angemeldet meist aber doch 6 Monate (Steuer ca. 100,-)

1x 535i - Ganzjährig. (Steuer ca. 250,-)

 

Rechnen wir das mal zusammen:

80+100+250=430

wenn nur noch das grösste Auto genommen wird, sind es nur noch 250,-Euro sprich in diesem Fall fehlen dem Staat Einnahmen in Höhe von 180,-EUR/p.A.

 

Und es gibt genug Autofahrer, die halt im Winter keinen Kleinwagen fahren, weil sie schlicht und ergreifend nicht auf Komfort und Sicherheit verzichten wollen.

 

Für mich selbst läge der Vorteil hier klar auf der Hand, ich könnte meine E30's jederzeit fahren, wenn ich will (z.B. auch mal im Januar wenn kein Salz auf der Strasse liegt wie dieses Jahr) und das lästige Einmotten fällt weg!

[Georg]

Das Problem ist:

 

1. Unser selbstherrlicher Verkehrsminister hat öffentlich mal geäußert dass er der Meinung ist, dass ein Wechselkennzeichen nur von einem verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung genutzt werden würde.

Politiker können sich Fans und anderes unseriöses Zeug aus dem "Plebs" nämlich leider nicht vorstellen.

 

2. Die Kfz-Steuer geht an die Komunen - welche Komune ist bereit auf geld zu verzichten, noch dazu wenn im Rahmen der aktuellen Feinstaubgeschichte dadurch sogar eher mehr Autos angemeldet wären.

Dass die nur abwechselnd gefahren werden können sich die Politiker nämlich leider s.o.

 

3. Die Versicherungen würden dann ja entsprechend weniger Fahrzeuge versichern können weil dann einige auf ein Kennzeichen laufen würden.

Dadurch würden sie Pleite gehen, es gäbe tausende von Entlassungen etc.

Dass bei einem Wechselkennzeichen die Leute dieses vielleicht das ganze Jahr lang laufen lassen würden weils immer noch billiger wäre können die Leute sich nämlich leider s.o.

 

Georg

[StefM3]

............................................ Georg

 

 

Sehe ich ganz genau so.

 

Ich glaube, der Weg so etwas anzukurbeln kann auch nicht über die Politik gehen. Georg hat treffend beschrieben warum. Erklärst Du das alles einem Politiker, der heute über Familienpolitik und morgen über die Bundeswehr bestimmt, schaut er Dich nur ungläubig an. Außerdem hat die Politik mit Veränderung der Zulassung von Autos beim 07er Kennzeichens auf 30 Jahre ganz klar gezeigt, das sie kein Interesse an Youngtimerfahrern hat.

 

In der Politik bestimmt mittlerweile die Industrie durch Ihre Beratung in Ausschüssen u.ä., was los ist. Es wäre viel zielführender, BMW, Porsche, DB usw. ständig zu bearbeiten und Ihnen nahezulegen, wieviel Geld man eigentlich beim Freundlichen und den anderen Herstellern in der Branche für seine Leidenschaft läßt. Heißt, dass Old- und Youngtimerei ein ständig steigender Wirtschaftsfaktor ist, der Ihnen zugute kommt.

Hätte man die Chance auf Wechselkennzeichen, fließt das Geld in erster Linie wieder der Industrie zu durch die Sammlung und den Erhalt der verschiedenen Fahrzeuge. Denn nur wenn ich den geschenkten Viertwagen auch mal ohne großes Tamtam bewegen könnte, rette ich ihn vor der Presse, um ihn dann wieder mit finanziellen Mitteln in einen schönen fahrbaren Zustand zu bringen.

 

Oder anders: Es geht nur um die Kohle. Nur wenn ich was fahren kann, erhalte ich es auch, was BMW Geld bringt. Wenn das bei BMW ankommt, haben sie auch ein Interesse, sich diesen Kundenkreis durch Ihren politischen Einfluß zu sichern.

[baucheiTom]

Als ich noch meinen 318i hatte, hatte ich ein Wechselkennzeichen und das war recht praktisch. Weil man in Österreich dann nur für den mit mehr Leistung zahlen muss. Der andere ist sozusagen gratis ;)

[Georg]

Ergänzend möcht eich noch sagen, dass sich nur bisher nicht mal die Grünen getraut haben, "alte" Autos so teuer zu machen, dass sie sich keiner mehr leisten kann.

 

Ein Schritt in die Richtung, der schon bald kommen wird, ist die Anhebung der Steuer für Euro2

 

Außerdem wird irgendwann den Versicherungen einfallen, dass die Neueinstufung aller Fahrzeuge nach Typen ab einem gewissen Alter ja nicht mehr so wichtig ist und man daher Kosten einsparen könnte, die allen Versicherten zu Gute kämen.

 

Gut geschleimt, oder?

 

Es wird dann nämlich sicher vergessen zu erwähnen, dass ältere Autos immer niedriger eingestuft werden, weil sie immer weniger Kosten pro Stück verursachen (bestes Beispiel: 325i Cab 2005 wars in der KH noch 18 , dann 17, 16 und 2008 isses 14).

Sprich, wenn eiin Auto nach 10 oder 15 Jahren nicht mehr neu bewertet wird, zahlen die Leute dafür einfach zu viel.

Das ganze unter einem Deckmäntelchen.

 

Georg

[Heckschleuder89]

uih uih uih, ch glaub nicht dass sich das jemals durchsetzt.

 

das wäre wirklich zu schön um wahr zu sein!

 

an einem schönen warmen frühlingstag cabrio fahren, oder im sommer bei regen wieder den winterwagen. nebenbei vielleicht noch einen drittwagen, ohne zusätzliche laufende kosten zu haben..... das wäre echt mal was feines.

[BeamerBabeE30E34]

So vernünftig und einleuchtend wie peavy argumentiert hat, müsste dies jeder halbwegs vernünftige Politiker begrüssen. Vllt. noch das bestens funktionierende Schweizer Beispiel dazubringen.

 

V.a. das Argument mit den Low/Zero-Emission-Autos und dem Schweizer Modell könnte interessant werden - es klingt wie ein Angebot an den Staat:

 

"Hey wir sind unter der Woche brav, sparsam und Umweltschonend und ihr habt trotzdem die Steuer wie für den 335i!"

 

 

Wäre ja eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

[peppaboy]

Das man nur für da teurere fahrzeug zahlt kan maln nicht so sagen. das ist bei uns (CH) kantonal geregelt. ich bezahle die steuern für den teureren und für den günstigeren 40fr pro jahr. das ist im kanton schaffhausen so. bei der versicherung gibt es eine mischrechnung. bei meiner versicherung zahl ich 60% des teureren und 50% des günstgeren. macht also 110%. ich hatte mal ne zeit nen audi v8 und n alten nissan micra, das kam mir mit dem wechselschild günstiger als nur den audi alleine einzulösen.

hab jetzt nen 325iX und n 316 eingelöst und der 316 kostet jährlich 20 fr mehr versicherung und halt 40 fr mehr steuern.

was halt noch dazu kommt ist die an und abmelderei (2 sommer und 2 winterautos) das kostet jedesmal 40fr pro fahrzeug. ach ja und doof ist auch die nummern umhängerei.. bin schon 100mal ohne nummer losgefahren und auf der arbeit erst gemerkt.. hab aber per zufall mein hinteres nummernschild letzten herbst verloren und n neues gekauft, jetzt hab ich an beiden hinten eins dran, weil das verlorene wieder gefunden wurde.. ist nicht ganz legal.. aber hab jetzt an beiden die selbe dran und muss nur noch vorne wechseln. jaja so ist das

[cqp]

Das wäre mehr als perfekt, dann könnte ich immer bei schlechtem Wetter mit was anderem fahren und muss nicht mein cabbi im sommer nehmen! Perfekt wäre es natürlich, wenn man 3 Fahrzeuge mit einem Kennzeichen fahren dürfte! Dann geht dem Staat aber trotzdem gut kohle durch die lappen. Da die ganzen H Kennzeichen ja wegfallen die pro Fahrzeug ja schonmal 200 im Jahr bringen!

 

Ich kann mir das leider nicht vorstellen, das unser toller Staat das irgendwie hinbekommen wird oder will!

 

Gruß

 

cqp

[Georg]

H-Kennzeichen würden nicht unbedingt entfallen, da in dem Augenblick auch der Steuervorteil den man bei vielen Fahrzeugen hat, entfallen würde.

 

Ganzjährige Steuer für nen alten 280SL Pagode ohne Kat - Juhuh die Waldfee

 

Georg

[andyd78]

äähh, da muss ich dich leider korrigieren georg, h sowie 07er kennzeichen pauschal 191€ steuer/jahr.

 

sorry

 

nachzulesen bei:

 

http://www.bmwe23.de/kfz-steu.htm (ganz am schluss )

[NULLZWOtii]

Georg meint aber, wenn er kein H-Kennzeichen hätte!

Ich sag nur 450 SEL 6,9!

[andyd78]

...ah ja gut, stimmt, wenn mans nochnmal genauer liest klar... sorry