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Abwanderung im Osten - Ich bin dann mal weg!


IS-Volker
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hiermit möchte ich mich vom e30-talk verabschieden. vielen dank für eure hilfe, gerade auch während der restauration meines e30, der jetzt eine ganze zeit lang leider nicht mehr bewegt werden kann.

 

anfang november geht es (erst mal) für ein jahr ins ausland. für eine missionsgesellschaft werde ich mich die nächsten monate um unimogs und mercedes g kümmern. mein einsatzgebiet ist eine kleine missionsstation im kongo.

bin sehr gespannt, was mir dieses jahr an erfahrungen und erlebnissen bringen wird. ganz offline werde ich aber nicht sein und evtl kann ich euch mit ein paar bildern an diesem einsatz teilhaben lassen.

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Viel Spass...und hoffentlich genug Ersatzteile für die Unimogs ;-)

if you can't fix it with a hammer, you've got an electrical problem!

ihr dürft gerne liken ;-)
https://www.facebook.com/HuwilerRacing
http://www.racingclubairbag.ch
über mich:
http://www.huwiler-racing.ch

 

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Man sieht, du gehst deinen weg Volker

Von der Lehre bei BMW zum Unimog-Missionär im Kongo :daumen:

 

Abschied ist aber in diesen Fall nicht angebracht, sondern eher eine temporäre Zurückhaltung :D

 

Ich wünsche dir viel Spass in deiner neuen Verantwortung.

 

:-UU

Gruß tiijey

 

 

 

http://www.danasoft.com/sig/done7.jpg

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Man sieht, du gehst deinen weg Volker

Von der Lehre bei BMW zum Unimog-Missionär im Kongo :daumen:

 

Abschied ist aber in diesen Fall nicht angebracht, sondern eher eine temporäre Zurückhaltung :D

 

Ich wünsche dir viel Spass in deiner neuen Verantwortung.

 

:-UU

 

danke!

 

aber die erfahrung zeigt, dass es bei vielen einsätzlern nicht bei dem geplanten einem jahr geblieben ist. aber der kongo ist ja nicht aus der welt... höhö, kleiner scherz. ;-)

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Ja, und was is jetzt mit unserer Vergleichsfahrt? Soll ich etwa in den Kongo kommen? :cry:

 

Ich wünsch' Dir auf jeden Fall viel Spaß da unten. Man wird ja von Dir hören, wie Du sagst.

http://s1.directupload.net/images/130214/temp/uphiaika.jpg

Ein Viertel hätten wir.

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Als ich die Überschrift gelesen hab , dachte ich erst : Der nächste Sachse , der nach Bayern kommt !

Aber Kongooooooo ??? :eek: :-R !

Aber da gibts bestimmt auch E30 zum reparieren :-D !

 

Alles Gute vom Sören

Nach Flex kommt Ab!!

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Klasse!!!

 

Ich bin ja auch zurzeit etwas weiter weg, ich muss sagen, es würde mich reizen das ganze noch zu intensivieren!

 

ICh denke du wirst viel spaß haben und ne Menge fürs Leben lernen!

 

 

 

Denk immer schön an Bilder!

 

Hauste :freak:

If I'm not back again this time tomorrow
Carry on, carry on, as if nothing really matters

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Viel Spaß,mach keinen Blödsinn:-) und komm Gesund wieder zurückk.

Support81


Suche laufend(Teile,Prospekte,Bedienanleitungen,ganze Anlagen)alles von/über Blaupunkt Berlin IQR 83,85 und 88.
 

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Viel Spaß und alles Gute!

 

:winken:

 

Gruß

Markus

 

Stark und groß durch Spätzle mit Soß

 

„Des Schwaben Klugheit ist kein Rätsel.

Die Lösung heißt: Die Laugenbrezel!

Schon trocken gibt dem Hirn sie Kraft.

Mit Butter wirkt sie fabelhaft.

Erleuchtet mit der Weisheit Fackel,

den Verstand vom größten Dackel!“

Manfred Rommel

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  • 3 Wochen später...

hallo e30-freunde, hier mal ein kurzes lebenszeichen aus dem busch.

bin letzten samstag in uganda gelandet, wurde dann mit einer altersschwachen mercedes-pritsche abgeholt, um zu meinem bestimmungsort im kongo zu kommen. die fahrt an sich war schon die härte. hier in afrika ist die hupe ja eh die wichtigste funktion des fahrzeuges und die fahrweise der einheimischen ist auch teilweise haarsträubend. interessant ist auch, wie man auf ebener und gerader straße einen 40-tonner auf die seite legen kann. das haben wir auf der fahrt zweimal gesehen. auch ein e36 compact und ein e30 vfl oder e28 sind mir zu gesicht gekommen, genauso wie affen, elefanten und giraffen am straßenrand.

heute war mein erster arbeitstag. es ist schon interessant, wie die kongos zu viert einen anlasser wechseln... das wird für mich eine herrausforderung, mich auf deren arbeitsweise einzustellen.

 

demnächst kann ich auch mal ein paar bilder hochladen (obwohl, schafft das hier überhaupt die internetverbindung?).

grüße nach deutschland

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Ich wußte doch, daß Du es nicht lassen kannst...

Die Einen kennen mich

 

und die Anderen können mich

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Wahnsinn..... hehehe

so nah und doch so fern.... wo es sicher schön warm is ;-)

 

sowas erleben zu dürfen is wohl unbezahlbar.... :-R

 

ich wünsch dir viel spaß...

 

PS: wie geht man im Kongo überhaupt ins Internet???? :D

Cinis Cinerem, Pulvis ad Pulverum.

Cum diabolus regit, omnia licent

 

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Na dann mal viel Spass da unten und immer dran denken.Improvisation ist alles.Aber da bist ja schon hinter gekommen.

Und tut mir mal die Seele weh,dann fahr ich offen BMW. :drive:

 

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Wahnsinn..... hehehe

so nah und doch so fern.... wo es sicher schön warm is ;-)

 

sowas erleben zu dürfen is wohl unbezahlbar.... :-R

 

ich wünsch dir viel spaß...

 

PS: wie geht man im Kongo überhaupt ins Internet???? :D

Über das Buschtrommel net.:-D

Gruß Guido

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Viel Spaß da unten, vielleicht kannst Du Dir da unten einen guten gebrauchten E30 zu legen um den Spaß an der Freude nicht zu verlieren;-).

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Viel Spaß da unten, vielleicht kannst Du Dir da unten einen guten gebrauchten E30 zu legen um den Spaß an der Freude nicht zu verlieren;-).

 

einen e30 habe ich hier in der gegend noch nicht gesehen, dafür an der ugandisch/kongolesischen grenze einen e12 525. richtig geil sind hier die sattelzüge, alles 3- oder 4-achsige zugmaschinen mit ewig langen trailern. heute habe ich an der grenze zwei optisch neue ural fotografiert. aber in zukunft werde ich das lassen, denn es ist hier streng verboten an grenzen, brücken, banken oder sonstigen öffentlichen gebäuden bilder zu machen. weil mich der grenzer dabei gesehen hat, musste ich alle bilder auf meiner kamera zeigen. er war zwar recht freundlich, aber im extremfall hätte ich dafür in den bau gehen können.

 

heute bin ich immerhin schön braun geworden, bei wolkenlosem himmel und etwa 27°C auch kein wunder.

heute haben wir mal einen stadtbesuch unternommen. da wir von unserer station leider kein auto gekriegt haben, mussten wir mit den "pikis" fahren, das sind motorradtaxis. meistens sind wir zu dritt auf einem moped gefahren, einmal sogar zu viert :eek:. das ganze natürlich in kurzen klamotten und ohne helm auf schotterpisten. auf dem rückweg sind wir dann mit 8 personen in einem pkw unterwegs gewesen... und ja, ich habe beweisfotos. ;-)

 

internet gibts hier auch, sogar flatrate, allerdings ist die übertragungsrate sehr niedrig. es sind immer um die 230kbits.

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  • 4 Wochen später...

Mbote mingi na Allemagne! Sango na bino? (Viele Grüße nach Deutschland, wie geht es euch?)

 

 

Meine bisherigen Erlebnisse reichen locker aus, um ein Buch darüber zu schreiben, von daher weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.

Wir befinden uns in der Stadt Aru, etwa 15km entfernt von der Grenze zu Uganda im Nordosten der D.R Kongo. Die Gegend ist wellig, immer gleich bewachsen und damit eher reizarm. Immerhin liegt Aru auf 1500m Höhe über dem Meeresspiegel. Im Moment beginnt die Trockenzeit. Nun wird es ca. 2 Monate lang sehr warm ( bis knapp 40°), trocken und nachts auch ziemlich kühl werden. In der Regenzeit sind die Temperaturen angenehmer (um die 25°), gleichmäßiger und meistens abends gibt es einen kurzen, aber kräftigen Schauer.

 

 

Wir leben hier zu acht auf einer recht kleinen Station. Unter uns sind zwei Afrikaner, die mit uns sechs Deutschen hier zusammen wohnen. Wir sind eine bunt gemischte Truppe. Vom Elektriker, Tischler, Optiker, Kindergärtner, Abiturienten, bis zum Kfz`ler und Metallbauer ist hier alles vertreten, sodass wir uns hervorragend gegenseitig ergänzen. Wir haben Drei-Mann-Zimmer, ich wohne mit zwei anderen Deutschen zusammen.

 

 

Unsere Tage laufen meistens nach dem selben Schema ab. Morgens um acht beginnt die Arbeit – offiziell zumindest. Vor halb neun geht es selten los und dann wartet man auch meistens nur darauf, dass nach der Chaipause um zehn der Generator anläuft. Wir haben hier während der Arbeitszeit nur vier Stunden Strom, was die Arbeit um einiges komplizierter macht und man sich die anfallenden Arbeiten gut einteilen muss. So kann man eben nur das erledigen, was auch ohne Strom geht. Von zehn bis halb elf sitzen wir dann beim Tee und Erdnüssen zusammen mit den Kongos, die hier auf der Station angestellt sind. Dann geht endlich unser Generator an, der immerhin von einem Robur LD, Bj. `76, angetrieben wird. Dieser lädt auch das Powerpack aus vier großen Batterien, damit wir im Teamhaus abends Strom haben, mit dem wir allerdings haushalten müssen, sonst sitzt man schnell mal im Dunkeln.

In den zwei Stunden bis zum Mittag muss man dann eben so viel wie möglich schaffen, damit man am Ende des Tages überhaupt ein Ergebnis zustande bringt. Aber das ist eh ein Thema für sich, denn Afrikaner und produktives Arbeiten schließen sich gegenseitig aus. Hier wechselt man zu viert

einen Anlasser (zwei schrauben, einer trägt die Verantwortung und der vierte schaut zu), zwischendurch kommt mal einer aus dem Dorf und hält ein Pläuschchen. Die Arbeit steht grundsätzlich hinten an; was heute nicht wird, wird eben vielleicht übermorgen fertig, weil es am nächsten Tag garantiert auch nicht zu Ende gebracht wird.

In der Mittagspause kann man sich dann vom Stress erholen, dazu hat man immerhin von 12.30 bis 14.00 Uhr Zeit. Wir essen hier alle gemeinsam, Angestellte und Teammitglieder. Es gibt „afrikanisches Essen“, was durchaus gut schmeckt, aber das ist ein eigenes Thema. Nach dem Mittag haben wir nochmal zwei Stunden Strom, bis 16.00. Die Kongos beginnen dann mit dem Aufräumen, wobei man anerkennen muss, dass die Werkstatt abends wirklich immer blitzsauber ist. Nachher bereitet man sich auf den Feierabend um 16.30 vor, der im Gegensatz zum Arbeitsbeginn auch pünktlich eingehalten wird.

Am Nachmittag kommt dann unsere Haushälterin, die für uns auch abends kocht und unsere Wohnung sauber hält (wobei aufgrund der generell staubigen Luft und Unmengen an Insekten „sauber“ relativ zu betrachten ist).

 

 

Ja, so sieht ein typischer Arbeitstag aus. Manchmal fährt man auch in die nächste Stadt um einzukaufen. Arua liegt aber in Uganda, also muss man immer über die Grenze, denn im Kongo kriegt man fast nichts, was man als Europäer so zum leben braucht. Überhaupt ist das Leben nicht unbedingt so billig wie man es sich vorstellt. Die meisten Marketenderwaren kosten sogar etwas mehr als in Deutschland. Ein einfaches Duschgel kriegt man für 2,50€, eine kleine Tafel Schokolade 1,50€ und selbst das Benzin kostet einen Euro pro Liter. Für afrikanische Verhältnisse ist das ein Vermögen. Aus dem Grund wird immer nur so viel getankt, wie es nötig ist. Als Reserve haben die Leute hier immer eine 0,5er PET-Flasche dabei. Ein afrikanischer Arbeiter verdient etwa 100.000 Uganda-Schilling (4000 Schilling = 1€) im Monat.

 

 

Die Afrikaner sind definitiv nicht dumm, aber leider in ihrer Armut gefangen, sodass es die Leute hier echt schwer haben etwas aus ihrem Leben zu machen. Das Zeug dazu hätten sie auf jeden Fall, das sieht man schon an ihrer Sprachbegabung. Hier beherrscht niemand weniger als drei bis vier Sprachen. Dazu gehören Französisch als Amtssprache, in unserer Gegend Lingala und Lukbara als Landessprache (Lingala lerne ich im Moment) und dazu noch die jeweilige Stammessprache. In der Schule, die hier nicht vom Staat getragen wird, sondern meistens von der Kirche, wird auch Englisch gelehrt.

 

 

Noch ein paar Worte zu unserer Ausrüstung. In der Werkstatt kann man eine ganze Menge machen. Wir haben eine große Drehbank und Fräse, mehrere Schweißgeräte, eine große Bügelsäge, eine Hebebühne und Grube, und natürlich alle sonstigen nötigen und wichtigen Werkzeuge. Für allgemeine elektrische Arbeiten gibt es auch eine kleine separate Elektrowerkstatt. Als ich hier in der Werkstatt anfing, habe ich erst mal eine vernünftige Grundausstattung mit neuen Werkzeugen bekommen...

Unser Fuhrpark besteht aus 4 Unimogs, 4 G-Benzen (240GD und 300GD), einem Traktor und einer Mercedes 609D Pritsche und einem kleinem Mercedes-Kipper. Grundsätzlich haben wir genug mit unseren eigenen Fahrzeugen zu tun, machen aber auch mal Fahrzeuge von Privatpersonen wieder ganz.

In den letzten Tagen habe ich den Spriegelaufbau der Pritsche von Grund auf instandgesetzt. Hier gibt es kaum neues Material, sodass man aus den vorhandenen Materialresten etwas neues zaubern muss. Aber die Arbeit macht Spaß, vor allem weil niemand mit der Uhr hinter einem steht und man hier eigenverantwortlich und selbst entscheidend arbeiten kann.

 

 

Das einschneidendste Erlebnis hatte ich letztes Wochenende. Einer unserer verantwortlichen Afrikaner fragte mich, ob ich mit auf einen Kurzmissionseinsatz fahren will. Natürlich sagt man zu und so kam ich in den Genuss des wirklich afrikanischen Lebens. Der Unimog wurde mit der kompletten Musikausrüstung bepackt, sowie dem kompletten Chor der örtlichen Kirche – 25 Mann. Wenigstens saß ich hinter dem Lenkrad. Die Straßen hier sind eher üble Feldwege, aber mit dem Unimog machts natürlich nur um so mehr Spaß. Asphaltierte Straßen gibt’s hier gar nicht Die Brücken bestehen aus starken Baumstämmen, mit einer Fahrspur aus Brettern. Einer unserer Unimogs ist schon mal auf solch einer Brücke eingebrochen. Nachdem wir auf dem Kirchengelände ankamen, auf dem auch ein Schulgebäude steht, waren wir sofort umringt von gefühlt tausend Kindern, die mich anstarrten, als käme ich vom Mond. Weiße kennt man dort gar nicht (zumindest in der jüngeren Generation), und deshalb standen alle um mich rum, hatten aber teilweise eher Angst. Als ich jedoch einem mutigeren Kind die Hand gab und die anderen sahen, dass ich ungefährlich bin, streckten sich mir plötzlich unter Gejubel und Gebrüll alle Hände entgegen. Von da an zog ich immer eine Traube von Kindern hinter mir her.

Übernachtet hatte ich während der zwei Nächte beim Pastor der örtlichen Kirche. Dieser ließ mich in seinem Bett schlafen, während er mit drei anderen Gästen auf zwei Matratzen auf dem Boden schlief. Als Weißer ist man immer der König und dementsprechend zuvorkommend wird man behandelt. Die Gast.freundschaft ist in der afrikanischen Kultur sehr stark verwurzelt. Das erlebte ich auch beim Essen; ich bekam immer als erster das (für afrikanische Verhältnisse) allerbeste Essen und saß neben dem Pastor am oberen Ende der „Tafel“. Es gab zu jeder Mahlzeit „Fufu“ - eine extrem zähe, klebrige Masse, deren Grundzutat aus der Maniokwurzel gewonnen wird und einfach mit Wasser gekocht wird. Es sieht aus wie Kleister, fühlt sich auch so an und schmeckt nach nichts, stopft aber umso mehr. Dazu wurde Fleisch und Fisch gereicht, allerdings kein Steak oder Filet. Die Fleischstücke sind komplett mit Knochen, Sehnen und Fett, der Fisch mit Kopf und Gräten. Das alles wird einfach nur mit Wasser gekocht und fertig ist die Mahlzeit für die höchsten Gäste. Es schmeckte... anders. Das Essen abzulehnen gilt als unhöflich, also muss man sich eben überwinden. Wenigsten hatte ich mein Outdoorbesteck dabei, denn hier wird mit den Fingern gegessen. In der Mittagspause mal eine ruhige Minute zu finden ist unmöglich, selbst als ich auf der Pritsche des Unimogs mit heruntergezogenen Planen saß gingen diese ständig hoch, weil die Kinder unbedingt den „Mzungu“ (d.h. Weißer) anfassen wollten.

Als ebensolcher kam ich in den Genuss einer „Dusche“. Das sind kleine runde Häusschen, in denen man gerade so aufrecht stehen kann. Darin steht eine große Schüssel mit warmem Wasser. Die Tür war in meinem Fall eine Bambusmatte, die man vor den Eingang stellte. Zum Glück hatte ich meine Blechtasse dabei, sodass ich mich tatsächlich duschen konnte. In dieser Situation war das aber ein großer Luxus und daran kann man sich sogar gewöhnen.

Das alles führte dazu, dass ich mich nach der Ankunft in der Station fühlte, als wäre ich zwei Wochen weg gewesen – Kulturschock eben.

 

 

Umso mehr habe ich mich über die gebratenen Nudeln zum Abendessen nach der Rückkehr gefreut. Am Wochenende kochen wir gemeinsam im Team, unter der Woche werden wir abends, wie bereits erwähnt, von unserer Haushälterin bekocht. Mittags in der Woche essen wir gemeinsam mit den Arbeitern in der Großküche. Es ist sehr abwechlungsarm und immer fleischlos, weil Fleisch sehr teuer ist. Selten gibt es mal Fisch. Die Mahlzeiten setzen sich aus Reis mit Bohnen, Reis mit gekochtem Kraut, Fufu mit Bohnen und Fufu mit gekochtem Kraut zusammen. Freitags gibt es immer Bohnen mit Mais und Weißkraut, was echt lecker schmeckt.

Durch die mangelnde Abwechslung macht sich auch schnell eine Mangelernährung bemerkbar. Aus dem Grund sind wir angehalten viel Obst zu essen, was uns von den Marktfrauen direkt vor der Haustür verkauft wird. Die Bananen sind hier nur so lang wie ein Daumen, schmecken aber viel intensiver als das, was uns in Deutschland angeboten wird. Das gilt auch für Bananen, Mangos, Orangen, Maracujas, Zitronen, und und und alles ist viel leckerer!

Unseren Kaffee bekommen wir direkt von der Plantage; den müssen wir allerdings selber noch rösten und mahlen. Und Milch kriegen wir jeden Morgen direkt von der Kuh.

 

 

So, das sollen mal ein paar Eindrücke des Lebens hier sein, obwohl man das selbst erlebt haben muss, um es zu verstehen. Und ich weis jetzt schon... wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich wieder zurückwollen. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit...

 

 

Viele Grüße nach Deutschland aus dem Herzen Afrikas!

 

 

Volker

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Bearbeitet: von IS-Volker
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Wahnsinn, wenn man das so ließt... Kann ich mir alles nur schwer vorstellen aber sieht extrem abenteuerlich aus und ließt sich auch so.. Aber ob ich auf Fleisch verzichten könnte? Ich weiß es nicht...

 

Halt uns auf dem Laufenden und noch viel Erfolg und Spaß.

 

Gruß,

Alex

Ich würde die Trollwiese ... äh ... das Ebay-Forum nicht überbewerten. Sowas gibt es in jedem Automobil-Forum, wo sämtliche Glaskugelbesitzer anhand von 2 schlechten Bildern sofort eine messerscharfe Analyse des Autos samt Besitzers inkl. Stammbaum bis 1789 machen können...

:freak:

 

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Beneidenswert!

 

Projekt:

24V 16V Ringtool mit Eigenbauzelle, M5X Turbo, LS3 Mittelmotor, MAXXECU, M3e92 DKG, usw: http://goo.gl/RZ3aML

 

Biete: 

Kennfeldoptimierung für Z20 LET / Opel / Phase 1-3 /

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