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M20b25 Leerlauf warm 1000 u/min


nokeagle
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Mahlzeit Allerseits,

Ich bräuchte mal wieder das Schwarmwissen. Ich hatte letzten Sommer meinen ersten E30 mit einem M20B25 (Umbau von 318) gekauft. Verbaut ist ein 325i eines 90er Fahrzeugs.
Seit Kauf hatte ich massiv Probleme mit Leerlauf. Extreme Schwankungen von 300 hoch auf 1500 und wieder zurück. Lief Kalt wie ein Sack Nüsse und ist zum Teil im halb warmen Zustand angewürgt.

Hatte dann diesen Winter einmal alles zerlegt und neu abgedichtet. Alle (Flach)-Dichtungen. Schläuche, Zündsystem und Einspritzventile neu.
Dazu kam noch ein (laut Nummer) Baugleiches Motorsteuergerät samt Conny-Chip dazu.

Seither sauberer Start, keine Leerlaufschwankungen oder Abwürgen. Startet heiss und kalt wie eine Eins, zieht ohne Probleme hoch und fühlt sich sehr agil an, läuft aber meiner EInschätzung nach ziemlich fett. Bei Sportlicher Fahrweise auch 15L+ auf 100km.
Was aber mein Problem ist: Im "heissen" Zustand regelt er mir die Leerlaufdrehzahl IMMER stabil auf 1000. Wenn ich im Stand kurz aufs Gas gehe, fällt er danach dann kurz auf ~700 ab und erhöht dann wieder langsam bis er bei 1000 steht.
Drosselklappenschalter hatte ich mal durchgemessen und dieser scheint zu funktionieren -> Ebenso ist er auch sauber eingestellt. Bei der ersten minimalen Bewegung schaltet er durch. Er macht mir auch die Schubabschaltung bei heissem Motor bei fahrt. (zumindest mal laut "Spritverbrauchsanzeige")

Jemand ne Idee?

Zur Info: Verbaut ist ein geänderter Fächerkrümmer und ein HJS-KAT

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LL 1000 U/min ist eigentlich zuviel, so um die 850 wäre richtig, aber vielleicht geht auch der DZM nicht genau, müsste man prüfen, aber die Ursache ist der DZM natürlich nicht

 

da der DK Schalter offenbar tut was er soll, scheint es irgendwelche Regelvorgänge zu geben, die dieses LL-Verhalten erzeugen, die Ursachen können vielfältig sein

 

vorteilhaft ist bei sowas ein Diagnosetester mit Livedatenanzeige der mit der alten Motronic "kann", auch wenn es vergleichsweise wenig ist was man da sehen kann, hilft es doch bei der Richtung in die Fehlersuche gehen kann, Motortemperatur (also der Sensor samt Verkabelung über den anfälligen Bajonettstecker unter der DK) und Lambdasondenspannung sind schön darzustellen, auch die Funktion vom DK Schalter LL-Kontakt und Vollastkontakt kann man sich anzeigen lassen und zwar eben so wie es das Steuergerät "sieht" also inkl. Kabelbaum dazwischen

 

mit Hausmitteln ist aber auch schon einiges herauszufinden, man kann z.B. die Spannung an der Lambdasonde messen, die sollte bei aktiver Regelung (bedeutet Motor betriebswarm) im LL und auch bei Teillast zwischen 0 Volt und 1 Volt zyklisch pendeln, wobei die 0 Volt wie auch die 1 Volt nie ganz erreicht werden, es wird je nach Zustand der Sonde etc. eher so zwischen 0,1 Volt und 0,9 Volt pendeln, die absoluten Werte selbt sind erstmal nicht so wichtig, es geht darum dass die Spannung der Sonde um den Sprungpunkt von ca. 0,5 Volt herum pendelt, sie darf also nicht längere Zeit über oder unter diesen ca. 0,5 Volt "kleben" bleiben, dieses Pendeln der Spannung sollte also zeitlich einigermassen symmetrisch sein, ansnsten deutet es auf eine Schieflage der Regelung hin, die ihre Ursache in falschem Grundgemisch hat

 

schnellers Pendeln deutet auf eine schön heisse bzw. schnelle (noch gute) Sonde hin, zu langsames Pendeln deutet auf eine zu kalte (evtl. Sondenheizung defekt) oder gealterte Sonde hin, die Sonde ist als Verschleissteil anzusehen weil sie ihre Eigenschaften mit der Betriebsdauer verschlechtert, ab ca. 100tkm würde ich die so langsam mal ersetzen

 

geht die Regelung aber leidlich, dann würde ich die Lambdaregelung trotzdem mal aus der Gleichung rausnehmen, also einfach Sonde abstecken, ohne Sonde läuft der Motor auf dem Grundkennfeld (man spricht dann von open loop) und das muss im LL und bei Teillast absolut problemlos funktionieren, bei Volllast sowieso, weil dort die Regelung eh aus ist und der Motor auf dem Gundkennfeld läuft, wird man da keinen Unterschied merken

 

man kann dann auch bei abgezogener Sonde mal die Spannung an der Sonde messen um zu sehen ob der Motor zu fett (unter Lambda 1) oder zu mager (über Lambda 1) läuft, allerdings kann man auf Grund der steilen Sprungkurve, die speziell im "fetten" Bereich auch noch temperaturabhängig ist, nur recht ungenau sehen wieviel es nun ist, siehe Bild unten

 

deswegen gibt es sog. Breitbandlambdasonden, mit denen das recht genau möglich ist, die benötigen aber ein Steuerteil um zu funktionieren, einfach reinschrauben und an der Sonde messen ist also nicht, so ein Breitbandlambdasondenset (Sonde und Anzeige) kostet um die 200€

 

vielleicht wurde ja auch schonmal am DK-Anschlag herumgefummelt und dieser verstellt, so dass der LL-Regler nicht schön mittig in seinem Bereich läuft, dann könnte man mit einer Grundleerlaufeinstellung versuchen, die Sache wieder ins Lot zu bringen

 

evtl. ist auch ein Problem mit dem Rückschlagventil zum BKV hin vorhanden oder der BKV undicht, auch das könnte man mal prüfen indem man je nach Ausführung (mit oder ohne Saugstrahlpumpe) den bzw. die Stutzen zur Sauge hin verschliesst

 

eine Benzindruckmessung kann auf Ursachen für zu fett laufen hindeuten, ebenso wie die Messung vom Motortemperatursensor, optimalerweise am Motorsteuergerätetester

 

 

 

 

 

 

Sonde_Temperatur.gif

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Vielen Dank für diese ausführliche Antwort.

 

Ich hab jetzt auch mal das Thema Lambdasonde im Fokus.

Heute morgen hab ich ihn nochmal heiss gefahren und hab dann am Zielort einmal den Ventildeckelverschluss aufgemacht -> keine Änderung und einmal dann die Sonde abgehangen. Die Drehzahl ist dann direkt auf knapp 850 abgefallen.

 

Gestern Abend hab ich jedenfalls schonmal eine neue Sonde und ebenfalls einen neuen Wassertemperatursensor bestellt (das liefert zwar plausible Werte, aber dann hab ich den wenigstens auch mal neu).

 

Kurze Frage noch zur Messung; ich habe eine 4-pol Sonde. So wie ich das verstanden habe, wären 2 Leitungen für die Heizung da und 2 Leitungen für das Messsignal. Wie geh ich dann zum messen ran?

Bei heissem Motor dann den Stecker abziehen und wirklich eine Spannung zwischen den beiden Messanschlüssen messen? Ich frag nur so doof, weil ich sonst selten einen Sensor habe, der ohne angeschlossene Energie eine Spannung ausgibt 😉 

 

Ich hätte zuhause tatsächlich auch noch ein analoges Multimeter und könnte dann mal im Bereich bis 1Volt messen. (Wäre aber auch tatsächlich Premiere. Das ist tatsächlich mein erstes Benzinauto. Ich fahre seit Jahrzehnten nur alte Diesel 😉)

 

Der Tausch der Lambdasonde könnte nur lustig werden. Ich wollte die Sonde im Herbst schonmal ausbauen um an die Flanschschrauben am Auspuff zu kommen, aber da rührte sich kein Millimeter was...

 

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