Druckschlauch Servo neu anfertigen lassen?

[bimmer_E30]

Servus,

 

ich hoffe unter euch ist jemand der sich in Sachen Hydraulik gut auskennt und mir bzgl. des Druckschlauchs zwischen Lenkgetriebe und Servopumpe weiter helfen kann.

 

Bei mir war seit jeher die Verschraubung des Druckschlauchs an der Servopumpe leicht undicht. Im Zuge eines Lenkgetriebetauschs musste ich den Druckschlauch eh vor kurzem ausbauen, um das andere Ende nachzubiegen. Hab dann gesehen dass die Dichtfläche des Ringnippels zwei größere Macken hat. Ich hatte noch die leise Hoffnung, dass ein neuer Dichtring das kompensiert bekommt, dem ist aber nicht so. Ist sogar eher noch schlechter geworden.

Deswegen spiele ich mit dem Gedanken mir einen neuen Druckschlauch anfertigen zu lassen. Dazu hätte ich aber noch ein paar Fragen:

 

Der original Druckschlauch hat die Nennweite DN10 und 21mm Außendurchmesser. Angesichts des Durchmessers ist es also vermutlich ein Schlauch mit 2 Gewebeeinlagen. Sind die wirklich notwendig, oder tuts auch ein Schlauch mit einer Einlage (Typ 1SC)? Der hätte bei DN10 auch schon 180bar Arbeitsdruck und 720bar Berstdruck. Mir gehts dabei nicht darum ein paar € zu sparen, sondern um den Biegeradius, was mich gleich zur nächsten Frage bringt.

 

Muss das Schlauchende am Lenkgetriebe aus gebogenem Rohr bestehen? Spricht etwas dagegen stattdessen den Druckschlauch komplett aus Schlauch zu fertigen? Vom Biegeradius sollte es sich bei der flexibleren SC Variante der Hydraulikschläuche ausgehen. Ich wüsste jetzt auch nicht wo der Schlauch dran scheuern oder verbrennen sollte. Hier gehts diesmal wirklich um die Kosten.

 

Und was hat es mit der Quetschhülse in der Schlauchmitte genau auf sich? Hab in einem anderen Thread gelesen, dass damit eine Blende zur Durchflussreduzierung im Schlauch fixiert wird. Kennt jemand den Durchmesser der Blende? Es gäbe ja auch Schläuche in Nennweite DN6 und DN8 mit M14 Ringnippel. Ggf. ließe sich ja damit die Blende umgehen? Und falls nicht: mit was für einer Presshülse ist die Blende fixiert? Hab bereits bei einer Hydraulikfirma in der Nähe vorgefühlt, aber die kannten die nicht. Muss wohl irgend ein Exot sein, weil sie ja keinen Bund hat. Wäre klasse wenn da jemand eine Bezeichnung für hätte.

 

Bearbeitet: 25. März 2023 von bimmer_E30

[eribetty]

Sind die Macken am Ring Nippel so groß?

Kann man die noch weg schleifen oder feilen.

Denn wenn der restliche Druckschlauch noch in Ordnung und dicht ist würd ich den lassen.

Die werden eher selten kaputt.

Nicht so wie die Zu- und Rückleitung.

 

Vielleicht statt Alu eine Kupfer Dichtung verwenden, die sind etwas weicher und dichten eventuell besser ab.

Du hast ja hoffentlich neue Dichtungen genommen?

[325i VFL]

Eventuell das Ringlötstück tauschen.

 

Bei meinem e46 LG Umbau hatte ich M20 Servoleitungen, die nicht so ohne weiteres gepasst haben.

Hier die rustikale Lösung.

An der Druckleitung habe ich ein Lötauge abgelötet, die Metalleitung um einen nicht benötigten Bogen gekürzt und das Auge wieder angelötet. Die Augen sind original hartgelötet und können abgenommen werden.

Man sollte beim Hartlöten etwas geübt sein und wissen was man tut. Die Rohleitung Richtung Schlauch gut kühlen und das Rohr nicht unnötig ausglühen so dass im inneren kein Zunder entsteht.

Gut reinigen versteht sich von selbst. Etwas Zinkspray ersetzt da auch die galvanische Verzinkung an der Lötstelle.

 

Das ist nur ein Beispiel zur Bezugsquelle.    https://www.baywa.de/de/traktor/motor/kraftstoff/kraftstoffschlaeuche/loetstuecke/ringloetstueck-stahl-blank-geoelt-din-7642/p-000000000010409685/?gclid=EAIaIQobChMIpMqrkKv6_QIVxuzVCh38mA7DEAQYASABEgIyhvD_BwE&gclsrc=aw.ds

[bimmer_E30]

Also die Macken am Ring sind meiner Ansicht nach zu groß um zur Feile zu greifen. Wundert mich dass die Verschraubung bisher nicht mehr geleckt hat.

Das Ringlötstück tauschen kann ich nicht selbst und ist mir dann doch etwas zu rustikal mit dem Kühlen etc.

Einen neuen Schlauch ohne Reduzierhülse in kleinerer Nennweite fertigen kommt nach genauerer Recherche auch nicht in Frage. Denn beim E46 mit Rückschlagventil am Lenkgetriebe und selbst bei noch aktuelleren BMWs sind Schläuche in Nennweite DN10 mit Reduzierhülse verbaut. In Zeiten wo an allen Ecken und Enden gespart wird und Automotive-Zulieferer auf 3-4 Nachkommastellen rechnen, wird das sicher seinen Grund haben.

Einen Fertiger für Schläuche in DN10 mit Reduzierhülse findet sich nicht so leicht ... habe inzwischen bereits bei zwei Firmen nachgefragt.

Somit bleiben folgende Möglichkeiten übrig:

- einen gebrauchten Originalschlauch kaufen -> Vorteil: kurzfristig verfügbar, bekannte Qualität / Nachteil: Kostenpunkt ~ 100€

- einen Nachbau-Schlauch kaufen -> Vorteil: deutlich kostengünstiger / Nachteil: Qualität unbekannt, längere Wartezeit

Bin eh beruflich in 3 Wochen in den USA und könnte mir dort einen günstig für 30-50$ holen.

Hat denn jemand Erfahrungen mit der China-Ware? Gibt's ja hierzulande auch für den M40, nur leider nicht für den M20.

[325i VFL]

Mit der "Reduzierhülse" kommt es darauf an, was da wirklich im Schlauch verbaut ist. Hülse oder Blende?

Du hattest die Blende ja schon ins Spiel gebracht. Eine Blende soll laut Info im Web den Druck reduzieren können. Bei der Hülse steigt der Duck nach der Hülse, wenn vor der Hülse der Druck erhöht wird. Bei der Blende bleibst gleich. Das liegt an der Form der Bauteile. So habe ich das verstanden.

Beim Druckschlauch ist am Pumpenanschluss ein Pfeil auf der Presshülse, der eine Flussrichtung vorgibt. Das wäre für mich eventuell auch ein Hinweis auf eine mögliche Blende in dem Schlauch.

[bimmer_E30]

Also ich hab jetzt einen Nachbau-Druckschlauch für 28$ in den USA geordert. Außerdem interessehalber den vorhandenen Druckschlauch aufgeschnitten. Der Einsatz ist gelbverzinkt, so lang wie die Presshülse, beidseitig gefast und reduziert den Strömungsquerschnitt auf 4mm Durchmesser. Werd den sicherheitshalber mal aufheben, man weiß ja schließlich nie.

Bearbeitet: 28. März 2023 von bimmer_E30