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OT: Elektrik in Werkstatt


Rooooobert
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Ich baue momentan eine neue Werkstatt (8mx13m) für den Privatgebrauch.

 

Als Programmierer und kenne mich nur wenig mit Hausverteilungen aus.

Nun habe ich paar Fragen zur Planung für die Elektrik.

Werkstatt soll eine eigene Verteilung bekommen.

Licht und Steckdosen möchte ich getrennt absichern.

Die Steckdosen möchte ich jedoch mit einem Hauptschalter ausschalten. Wenn ich die Werkstatt verlasse möchte ich sicher gehen, dass wirklich alles stromlos ist. Ich dachte da an einen Not-Aus Schalter oder an einen in Rot erhältlichen Lichtschalter mit Leuchtmelder. Für meine Frau muss dieser Lichtschalter auch eben schnell zu finden sein.:D

Nimmt man dafür ein Schütz? Ich denke da auch evtl. auch an Einschaltströme falls paar Geräte gleichzeitig eingeschaltet werden.

Wenn die CEE-Dose auch schaltbar wäre, wäre es ein positiver Nebeneffekt.

Kann mir da jemand was empfehlen?

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Es gibt zwischen Hauptschalter und einer Not-Aus Schaltung wichtige Unterschiede in der Funktion und dem Zweck, die ich Dir mal nachfolgend versuche zu erklären.

 

 

Mit einem Hauptschalter wird (kann) die Stromversorgung direkt ausgeschaltet/freigeschaltet.

Die Größe/Schaltleistung des Hauptschalters muß entsprechend der Zuleitung/Sicherung Deiner Verteilung (Steckdosen) ausgewählt werden.

WICHTIG:

Der Hauptschalter erfüllt nicht die Anforderungen einer Not-Aus Schaltung, weil mit ihm unter Anderem keine sichere und schnelle Abschaltung erfolgen kann, weil man z.B. erst zum Hauptschalter/Verteilung hinlaufen muß und den Hauptschalter meistens durch Drehbewegung betätigen muß.

Das kostet im Notfall Zeit.

Die nachfolgend erklärten Not-Aus Pilzdruckschalter können an mehreren schnell erreichbaren Stellen installiert werden.

Für eine einfache Not-Aus Schaltung benötigt man:

 

1. Einen sogenannten roten Not-Aus-Pilzdruckschalter mit einer gelb unterlegter Scheibe/Gehäuse, welcher bei Betätigung einrastet.

 

2. Ein Sicherheits Not-Aus Relais - wie z.B.:

http://www.zander-aachen.de/Safety___Sicherheitstechnik/Sicherheits-Not-Aus-Relais/sicherheits-not-aus-relais.html

Wenn Du auf der Webseite bei dem ersten Gerät auf >mehr... klickst erfährst Du mehr über die Funktion und Verschaltung - aber ich sag es gleich das ist für einen Elektrolaien sicher schwer zu verstehen.

 

3. Einen Starttaster für das Not-Aus Relais zum Starten bzw. quittieren des Not-Aus Relais.

 

4. Ein Schütz mit der entsprechenden Schaltleistung der Zuleitung/Sicherung Deiner Verteilung (Steckdosen).

 

Der rote Not-Aus-Pilzdruckschalter wird entsprechend des Schaltplans am Not-Aus Relais angeschlossen. (Fig.1: oder Fig.2:)

Es können auch mehrere Not-Aus-Pilzdruckschalter angeschlossen werden um an verschieden Stellen in der Werkstatt oder in der Küche Deiner Frau :freak: einen Not-Aus auslösen zu können.

 

Der Starttaster wird auch entsprechend am Not-Aus Relais angeschlossen. (Fig.4:)

 

Über die Sicherheitskontakte des Not-Aus Relais wird dann das Schütz geschaltet, welches im Notfall den von Dir gewählten Stromkreis (Steckdosen) sicher und schnell freischaltet. (Fig.8:)

 

Ein Öffnerkontakt des Schützes muß über den Rückführkreis des Not-Aus Relais zur Überwachung angeschlossen werden (Fig.8:)

 

An eine Not-Aus Schaltung und deren Geräte werden weit aus höhere Anforderungen gestellt als an eine Abschaltung durch einen Hauptschalter. Aber alle Details zu erklären ist zu umfangreich und würde hier zu weit führen.

Diese Beschreibung soll Dir nur grob die Zusammenhänge erläutern.

 

Wenn Du selbst keine Ahnung von Elektrik hast solltest Du dir die Sachen auf jeden Fall von einem Fachmann installieren lassen, weil das schon fundiertes KnowHow erfordert. Bei Sicherheit ist Schluß mit Basteln.

 

Klaus

 


Bearbeitet: von Klaus335iT
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Hi Klaus, erstmal danke für die sehr sehr ausführliche Antwort.

Ich möchte bei mir nicht wirklich eine Not-Aus-Schaltung nach einem Performance Level bauen.

Der "Hauptschalter" der alle Steckdosen beim Verlassen der Werkstatt "tötet" soll direkt beim Lichtschalter an der Tür montiert werden. Er soll keinen Not-Aus Zweck erfüllen.

Ich möchte nur nicht Abends im Bett liegen und dran denken, ob ich vermutlich den Heizluftföhn oder Lötkolben nicht ausgeschaltet habe.

Mit einem zentralen Schalter den ich quasi beim Verlassen nicht übersehen kann wäre ich Nummer sicher, dass wirklich alles Stromlos ist.

Und warum soll er rot sein? Frau braucht Strom aus der Garage und findet den Schalter für die Steckdosen nicht weil alle Schalter gleich aussehen.

Ich kenne eben auch Hauptschalter für einen Schaltschrank die 125A problemlos schalten.

Aber für die Wand zum Einbauen kenne ich keine. Vielleicht würde sich auch ein kleiner Schaltschrank an der Wand ganz gut machen. Aber eben deshalb suche ich einen Tip was wohl praktisch und ideal wäre.

In meiner alten Werkstatt hat nur ein Lichtschalter diesen Zweck erfüllt. Allerdings gingen wirklich alle Steckdosen nur über diesen Schalter was mür mich quatsch ist. Ein Wunder dass er nie Schwierigkeiten gemacht hat.

Deshalb dachte ich z.B an ein Schütz für die CEE-Dose und ein Schütz für die restlichen Steckdosen.

Eine Schaltung nach einem Performance-Level im privaten Bereich bei einer Bohrmaschine, Radio und paar anderen nicht gefährlichen Elektrogeräten finde ich etwas übertrieben.

Wenn ich allerdings eine Presse hätte, dann würde ich mir über einen Not-Aus- Schalter doppelt so viele Gedanken machen.

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Sprich es mit einem Elektriker ab, sag was du haben möchtest. Dann sagt er was man alles benötigt, du legst die Kabel und er schließt alles an. So haben wir es auch gemacht.

 

Du sparst Geld und kannst dir am Ende sicher sein, dass das alles hinhaut.:-)

 

So wie Raiden es sagt mache ich es in meinem Bekanntenkreis auch - da brauch ich nichts mehr hinzufügen. :daumen:

 

Einfachste Lösung ist:

 

1. Passend abgesicherte Zuleitung vom Haus zu Werkstatt/Verteilung legen.

2. Die Zuleitung auf den Fehlerstromschutzschalter (FI) auflegen.

3. Dann unterhalb des FI in zwei Abgängen aufteilen.

4. Ersten Abgang ganz normal mit Sicherungsautomaten für Beleuchtung, Steckdosen und Sachen die nicht abschaltbar sein sollen entsprechend bestücken.

5. Zweiten Abgang erst über den Hauptschalter führen und dann auf die zweite Sicherungsautomatenreihe legen, die dann Deine somit abschaltbaren Steckdosen versorgen.

6. Entweder baust Du den Hauptschalter direkt in der Verteilung ein oder Du legst von der Verteilung die entsprechende Leitung zum Hauptschalter an der Ausgangstür und von da zurück zur Verteilung.

7. Es gibt Hauptschalter mit Gehäuse die auf der Wand installiert werden können.(teurer)

8. Bei der Variante Hauptschalter in der Verteilung kannst Du als Signalisierung eine kleine Lampe

an der Ausgangstür installieren welche dann bei eingeschaltetem Hauptschalter immer leuchtet.(günstiger)

 

Kannst den Vorschlag ja mal Deinem Elektriker als Vorlage zeigen. :schrauben:

 

Klaus

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