Guter / Böser Luftmengenmesser

[choppa]

Da nächste Woche für mich wieder die Saison beginnt, habe ich heute noch mal meinen Luftmengenmesser überprüft,

denn ich war letztes Jahr der Meinung daß der Motor mal gut und mal schlechter durchzieht.

 

Ich konnte heute feststellen daß das LMM-Signal mit einem ganz schönen Rauschen überlagert ist.

Ein zweiter Mengenmesser aus meinem Ersatzteillager sah signalmäßig wesentlich besser aus.

Da es zu keinen Unterbrechungen im Signalverlauf kommt, schätze ich mal daß dort keine Haarrisse

auf der Leiterbahn sind, sondern das Rauschen von Schmutz oder Graphitabrieb stammt.

 

Bild 1:

Vier zusammengefasste Bilder vom Scope, bei denen die Stauklappe wechselweise geöffnet und geschlossen wurde.

Die Signale sehen meiner Meinung nach OK aus.

 

Bild 2:

Gleiches Szenario, jedoch mit einem deutlich unsauberen Signal.

In wie fern es den Motorlauf bezüglich Leistung und Verbrauch beeinflusst werde ich erst herausfinden

wenn ich den anderen LMM eingebaut habe und dann ab 1. April damit rumfahren kann.

 

Im Anhang habe ich noch WMV komprimierte Videoclips angehangen.

Sie zeigen die Messung bei verschiedenen Abtastgeschwindigkeiten und Spannungsempfindlichkeiten.

Mal wurde die Stauklappe dabei schlagartig, mal langsam betätigt und auch ab und an in diversen Stellungen gehalten.

Bei den guten Signalen sehen die Kurven zwar auch etwas wellig aus (kann die Stauklappe auch nicht 100 % zitterfrei halten),

aber bei dem verrauschten Signal sieht man doch daß da was nicht stimmen kann.

Das Ding fliegt erst einmal testweise raus ...

 

Ich bin gespannt ob ich evtl. einen kleinen Bösewicht ertappt habe ...

[SurfmitGecko]

Ich hab keine Ahnung um was es dabei geht, aber du hast meinen Respekt so etwas zu erkunden und sich damit zu beschäftigen

[choppa]

Da ist eigentlich nix besonderes dabei. Sieht nur eben "spektakulär" aus wenn man den Spannungsverlauf

grafisch sehen kann.

Alles halb so wild. Ich hoffe daß ich jetzt endlich den Übeltäter gefunden habe.

Beim Messen mittels Multimeter oder Diagnoseinterface sieht man nämlich nichts und das Teil erscheint OK.

Jetzt beim grafischen Messen sieht man es genauer.

Das Oszilloskop habe ich noch nicht sehr lange, war eher ein glücklicher Zufallsschnapper.

Sowas wollte ich immer schon mal haben, war nur bisher viel zu teuer um so etwas extra anzuschaffen.

Heute habe ich dann nochmal die Zeit genutzt und meinen eigenen Wagen damit getestet.

 

Worum es quasi geht: Wenn das Signal vom Mengenmesser nicht sauber rüberkommt wäre es möglich daß die

Motronic mit falschen Werten arbeitet und daher die Motorleistung abnimmt und der Verbrauch steigt.

Genaueres wird dann eine längere Probezeit mit dem anderen Mengenmesser ergeben.

Bearbeitet: 26. März 2013 von choppa

[choppa]

Nein das Gehäuse ist noch zu.

Bevor ich das Gehäuse öffne fahre ich erst einmal mit dem anderen LMM rum und prüfe subjektiv

ob sich was zum besseren wendet.

 

Falls Du wegen der Unterbrechung daß 2. Schlechtbild meinst - das war keine Unterbrechung sondern

noch ein Stück von einem alten Signal (Ausschwingen), das erst einmal wieder auf dem Monitor

überschrieben werden musste.

Ansonsten wird das Signal ja überall unterbrechungsfrei durchgezeichnet, von daher denke ich da an

Schmutz auf den Leiterbahnen.

Könnte man natürlich reinigen und dann noch einmal messen.

[choppa]

Ich habe die Spannung für den Mengenmesser aus einer Autobatterie entommen, natürlich mit einem

hohen Vorwiderstand damit die Leiterbahnen nicht wegdampfen.

Grund dafür war die Vermeidung von Restwelligkeit, wie sie eben noch minimal bei Benutzung Netzteilen auftritt.

Die Meßspitzen waren die gleichen, der Kontakt zu den PINs müsste gut gewesen sein weil ich dort

Kabel mit kleinen Flachsteckhülsen aufgesteckt habe.

Die Enden der Kabel waren dann mittels Hakenspitzen am Scope angeklemmt, das dürfte eigentlich

gut und wackelfrei gewesen sein.

 

Jetzt heisst es erst einmal bis zum 1. April warten und hoffen daß auch das Wetter gut bleibt.

Dann mal ne Woche probefahren um wetterbedingte Effekte ausschließen zu können.

Der E30 ist ja auch je nach Außentemperatur und Luftdruck ganz schön sensibel in seiner Leistungsentfaltung

[choppa]

Um auf das Thema "Luftmengenmesser" zurückzukommen, bisher läuft der Wagen wieder so wie er soll.

Ich denke (hoffe) das war der Fehler.

 

 

Für die Elektronik-Interessierten:

Hab mir heute den Spaß gemacht und eine alte Lambdasonde eingemessen, von der ich

weiß das sie defekt ist.

Wollte das noch einmal machen bevor ich mir aus dem Anschlußkabel einen Meßadapter baue.

Das Teil wurde in einen Schraubstock eingespannt und mit einer Lötlampe bei gleichmässiger Flamme bearbeitet.

Zwischendurch gebe ich immer wieder Sauerstoff per Luftdruckpistole hinzu.

Eigentlich sollte das Signal Sinus- oder annhähernd rechteckförmig verlaufen, je nachdem ob nun Luft erkannt wird oder nicht.

Das macht die Sonde sogar und ihre 1 Volt bringt sie auch, jedoch regelt sie zwischendurch völlig wirr herum.

Bei fallendem Signal produziert sie jedesmal einen sichtbaren Nachschwinger, beim letzten Druckluftstoß

reagiert sie sogar ein bis zwei Sekunden verzögert, als die Luftpistole wieder weggenommen wurde.

(siehe Video)

 

Auf dem Screenshot sieht man wie unregelmässig die Sonde arbeitet.

Erst gegen Ende der Messung schaltet sie 2x ein gutes Signal, zwischen den beiden Rechteckspitzen

kann man den Nachschwinger sehen.

Zu Anfang der Messung pendelt die Sonde wirr umher und produziert überhaupt kein Rechtecksignal.

Zuerst dachte ich daß es an einer unregelmässigen Flamme liegt, die wurde aber konstant auf die Sonde gegeben.

 

Anfangs arbeitete die Sonde sogar einwandfrei, nach längerem Erhitzen tickte sie dann aber aus.

Hab noch ein 2. Video davon, was aber länger läuft und zu groß zum Anhängen ist.

Bearbeitet: 5. April 2013 von choppa