elektrische Antenne schaltet sich nicht ab...

[325_e30]

... da meint man es gut und zerlegt die gute Hirschmann Auta 6000, um alles zu säubern und zu fetten. Jetzt schaltet sich die Gute aber nicht mehr ab, d.h. der Teleskopstab fährt bis zum Anschlag aus, dann müht der Motor sich weiter und hört nach ca. 10 sek auf. Ich vermute, dass es ein Überlastschutz ist, denn der Motor brummt dauerhaft leise weiter. Anders herum beim Einfahren ist es das gleiche: Irgendwie scheint die Steuerung die Orientierung verloren zu haben...

 

Vieleicht hat jemand eine Idee, was ich falsch gemacht habe, denn vorher ging das alles so wie es soll.

[Georg]

Das ist völlig normal.

Teste mal ob die 10 Sekunden nicht nur "gefühlte" sind, weil so lange sollte es eigentlich nicht dauern, aber die Funktion der Antenne ist wie folgt:

 

Zum ausfahren wird ein Relais durch das Radio eingeschaltet, das den Motor "linksrum" laufen lässt um das Teleskop ausfahren zu lassen und nach ner voreingestellten Zeit schaltet er sich ab.

 

Beim einfahren schaltet sich das Relais wieder ab und der Motor bekommt dadurch "umgedreht" Spannung damit er rechtsrum läuft, dadurch das Teleskop wieder einfährt und nach ner vorgegebenen Zeit schaltet er ab.

 

Da der Motor auf eine Drehbewegung umgelenkt ist und am Antennenteleskop aber eine flexible "Zahnstange" bewegt werden muß, greift ein großes Zahnrad in die Zahnstange und durch das drehen wird die Zahnstange hoch oder runter geschoben.

Hinter dem Zahnrad ist sozusagen ein zweites Rad das fest durch den Motor angetrieben wird.

 

Damit nun der Motor keinen Schaden nimmt, wenn die Antenne (z.B. im Winter durch Frost) blockiert ist, besteht keine feste Verbindung zwischen dem motorseitigen Rad und dem das die Zahnstange antreibt, sondern es gibt eine Rutschkupplung die einfach durchdreht, wenn die Last durch die Antenne zu groß wird.

Damit der Motor dann nicht ewig weiterläuft und darauf wartet, dass die Antenne irgendwann draußen ist (was ja ggf. nie passieren würde wenn das Teleskop festgefroren ist) schaltet er sich nach ner gewissen Zeit ab, wenn die Antenne der Berechnung nach draußen sein müsste und damit die Antenne sicher ausgefahren wird, sind da ein paar Sekunden für Schlupf eingerechnet, wenn die Antenne schwergängig ist.

 

Gerade wenn Du alles auseinander hattest und gereinigt und geschmiert hast, fäöhrt das Teleskop sauber und ohne Verzögerung aus und dadurch läuft der Motor dann noch ne Zeit lang nach.

 

Georg

[Kupfer-Stecher]

also habe erst vor kurzem wieder eine gebrauchte hirschmann el6000 eingebaut und wenn der antennenstab ausgefahren ist hört der motor sofort auf zu arbeiten beim einfahren genauso.

also sind die 10 sek wohl doch nicht ganz normal.

hast du evtl innen einen kontakt oder ein kabel an der platine abgerissen?

[325_e30]

Nun, wenn die Antenne eigentlich abschalten sollte, hört der Motor zwar auf, Kraft auf den Keilriemen zu geben, aber er brummt ziemlich laut weiter und Platine bzw. deren "Metallbrücken" wird hübsch warm. Die Platine selbst habe ich wie ein rohes Ei behandelt. Wenn ich bei ausgebautem Antrieb Strom auf die Platine gebe, läuft der Motor dauerhaft, d.h. irgendwie müssen die beiden übereinanderliegenden Zahnräder (Georg nannte sie Rutschkupplung) für den Antennenstab und der Antriebsschnecke bei der Abschaltung beteiligt sein. Ich habe alles mögliche probiert, die innenliegende Metallfeder zu positionieren, geändert hat es aber nichts. Wahrscheinlich wird es auf eine neue Antenne hinauslaufen-der Dümmere gibt eben nach

[volker.g]

Bist Du sicher das der Antrieb dauerhaft läuft wenn Du Strom draufgibst? Mach mal das Teleskop raus, und gib mal Strom auf den roten Pin. Warte eine Weile, dann schalteet der Motor ab. Wenn Du dann zusätzlich Strom auf den weißen Pol gibst, dann läuft der Motor in die andere Richtung.

Volker

[Georg]

Ich hab oben geschrieben wie das ganze funktioniert.

 

Ich hab auch schon Antennen zerlegt und mit Reparatursatz wieder instand gesetzt und mir das ganze innen genau angeschaut.

 

Im Keller liegt zwar ne frisch reparierte Reserveantenne, aber die jetzt noch mal aufzuschrauben und nen Film zu drehen is mir zu blöd.

 

Einen Tip habe ich noch:

Ich weiß zwar nicht wie man das bei geschlossenem Gehäuse sehen kann, dass der Motor aufhört "Kraft auf den Keilriemen" zu geben, aber im Normalfall muß der Motor weiterlaufen und die Rutschkupplung durchdrehen.

Wenn das nicht der Fall ist dann ist hier entweder was zu straff angezogen oder blockiert.

 

Georg

[325_e30]

der feldversuch geht weiter: aus der kellerkiste zwei alte e-antennen herausgewühlt, die funktionieren wie georg beschrieben hat. der corpus delicti dagegen nicht, wenn im eingefahrenen zustand nur strom angelegt wird, brummt es leicht. kommt steuerplus hinzu, läuft der motor eine definierte zeit (ca 13sek) und hört dann auf (motor wie im bild freigelegt). aber nicht wirklich, denn er dreht noch leicht nach und verfällt dann in einen brummton. gleichzeitig werden die kupferbrücken warm. wird das steuerplus weggenommen, dreht der motor anderes herum und verfällt in bekanntes brümmen. es wird also die platine sein, dies es wahrscheinlich nicht einzeln als ersatzteil erhältlich ist => ganze antenne neu

auf jeden fall besten dank georg für den theoretischen hintergrund!

[Georg]

Hattest Du diese Antenne mal verbaut oder sie nur repariert?

Es gibt nämlich Antennentypen wo das Zeitrelais extern verbaut ist und die nicht genau so funktionieren wie die mit internem Relais.

 

Ansonsten guck mal ob Du das Relais findest - evtl. kleben da die Kontakte und schalten nicht mehr ab.

 

Georg

[Yen90]

wenn du doch noch antennen inner kiste hast, warum tauscht du dann nicht einfach die platinen aus?

[325_e30]

würde ich gerne, es sind nur unteschiedliche antennen mit unterschiedlichen platinen.

 

@georg: dann wird es wohl so eine sein - über die bucht gekauft sollte sie verbaut werden.