Umbau M20B20 auf M20B23 Erfahrungen

[Buchhalter]

Hallo im Forum,

 

mein 90er Cabriolet hat eigentlich mit einem 320i M20B20 Kat Motor das licht der Welt erblickt.

 

Nachdem ich im vorletzten Jahr einiges in die Instandsetzung aller möglichen Komponenten investiert habe um den Wartungsstau meiner Vorbesitzer zu abzuarbeiten, sollte nun eigentlich nur noch das Fahren im Vordergrund stehen.

Trotzdem macht man sich ja bei einer Laufleistung von 200.000 Km langsam darüber Gedanken, wann steht eine Motorrevision an ?

Obwohl mein 320i gut im Futter stand und der Ölverbrauch bei ca. 1 Liter auf ca. 2000 Km auch noch keinen Anlaß zur Sorge gab.

Erst sollte ein 325i Motor revisioniert werden, die Fahrleistungen des 320i sind bis ca. 3500 Upm. nun nicht gerade berauschend und ein plötzlicher Überholvorgang an einer leichten Steigung sollte gut überlegt sein.

 

Allerdings stellte die Beschaffung eines 325i Spendermotors zur Revision das Problem dar.

Machen wir uns nichts vor, die Motoren sind über 20 Jahre im Einsatz und haben in der Regel die 200.000 Km lange hinter sich.....auch wenn E-Bucht Anbieter etwas von 145.000 erzählen....wer es glaubt.

Fakt ist jedenfalls, Motoren mit weit über 200.000 Km zu Revisionieren ist ein erheblicher Kostenaufwand,wenn man es richtig macht.

Sollte man nicht auf einen befreundeten Motoreninstandsetzer zurückgreifen können, laufen die Kosten davon und kommen schnell im Bereich, in dem eine AT Maschine von Motorenaufbereitern mit Garantie erworben werden kann.

 

Jedenfalls lief mir ein 320i Kat Spendermotor von 1989 über den Weg mit garantierten 107.000 Km Laufleistung.

Der Besitzer hatte auch ein 320i Cab vor ca. 10 Jahren mit der Laufleistung aus erster Hand gekauft, den Motor dann gegen einen M30 Motor ersetzt und den braven M20B20 in die Werkstattecke gestellt.

Dort lag er nun viele Jahre...und fand den Weg dann zu mir.

 

Der ideale Spendermotor...nur mit zu wenig Hubraum.

 

Also entschloß ich mich, bei der Revision nun einen M20B23 Motor aufzubauen.

 

Viele infos habe ich hier gefunden, jedoch war auch einiges nicht ganz klar....und das Ergebnis konnte ich nicht ganz vorhersehen.

 

Also fasse ich das hier mal zusammen....wen es Interessiert.

 

Bitte jetzt keine Diskussion über Sinn oder Unsinn...Original/nicht Original...M20B20 - M 20B25

vergleich...etc...

 

Die ersten Bilder sind nun von den Lagerschalen des Spendermotors, wie man sieht....da gibt es nix zu Meckern die Grundlage passt.

 

 

Gruß

 

 

 

 

Bearbeitet: 6. Februar 2018 von Buchhalter

[Buchhalter]

Die Kurbelwellen und die 323i Katloskolben habe ich hier im Marktplatz gefunden,

 

Anbei die Bilder der Kurbelwelle und deren eingelassenen Bezeichnung, ich habe 2 x 323i Kurbelwellen bekommen.

 

Eigenartigerweise ist auf einer Kurbelwelle der ein H 77 eingegossen, auf der anderen ein H 75 , das hat mich auch erst irritiert.

Fakt ist aber, beide Wellen haben einen Hub von 77 mm ich weiß nicht, warum hier unterschiedliche Gussmarkierungen verwendet wurden.

 

Die Laufflächen beider Kurbelwellen war Neuwertig, obwohl diese wohl weit über 200.000 Km gelaufen hatten.

[Buchhalter]

Die gebrauchten Katloskolben wurden gründlich gereinigt und anschließend Vermessen.

 

Das Reinigen ist übrigens ein Sauarbeit, am besten hat sich Sidol Backofenreiniger bewährt....den Tipp hatte ich ich auch hier irgendwo gelesen, wichtig sind dabei mehreren Arbeitsgänge und das Zeug immer ca. 15 min einwirken lassen.

 

Das Kolbenhemd hatte kaum laufspuren, alles war Maßhaltig auch die Ringnuten für die Kolbenringe....die alten Ringe wurden natürlich entsorgt.

 

Für alle interressierten, auf den Bildern ist die Kolbenbezeichnung gut zu erkennen...

diese Infos hätten mir die Suche etwas erleichtert, da es unterschiedliche Infos dazu gibt.

Bearbeitet: 22. April 2010 von Buchhalter

[ölfuss]

hmm die b23 KW hat aber 76,8mm HUB.

[Buchhalter]

Hier habe ich einmal den 320 Katkolben mit dem 323 Katloskolben mit einem Kolbenbolzen verbunden um den Unterschied in der Kolbenhöhe und am Kolbenhemd zu zeigen.

[Buchhalter]

Den Motorblock habe ich gründlich gereinigt und ebenfalls zur überprüfung und nachmessen beim Motorenbauer vorbei gebracht.

Hier zahlt es sich dann aus, das man einen Spender mit geringer Laufleistung erworben hat.

Die Kolbenbohrungen waren einwandfrei und die Schleifspuren der Kreuzhohnung waren deutlich zu sehen.

Auch an den Kippunkten OT und UT waren keinen Einlaufmarkierungen zu erkennen.

 

Der Block wurde nicht geplant.

 

Anschließend habe ich neue Hauptlager von Mahle eingesetzt

[Buchhalter]

Danach wurde die 323 Kurbelwelle in den in dem 320 Motorblock eingebaut.

 

Anschließend die Motorblocksimmeringe an den Stirndeckeln ausgetauscht.

[Buchhalter]

Nachdem die 323 Katloskolben nun gereinigt und vermessen waren, konnten diese wieder mit den mit neuen Kolbenringen, den 320 Pleuel und neuen Pleuellagern montiert werden.

 

Nach all der Drecksarbeit (säubern) macht das dann wirklich Spaß.

[Buchhalter]

Nach dem einbauen der Kolben im Motorblock.

 

das erste Bild ist noch der 320i Kolben mit seiner 320 Kurbelwelle, die Oberkannte des Kolbens schließt fast Bündig mit dem Motorblock ab.

Gut zu sehen ist auch die Erhöhung des Kolbens, dessen Durchmesser (Kolbenerhöhung) kleiner ist als beim 323 Katloskolben.

 

Im zweiten Bild jetzt der 323 Kolben mit 323 Kurbelwelle auf 320 Pleuel, dieser schließt auf OT auch Bündig auf den Zylinderkopf.

Im dritten Bild dann stand UT und der gemessene Kolbenhub von 76,73 mm....soll gleich 76,8 mm...falls jemand hier etwas zu Nörgeln findet.

 

Wie weiter oben schon gesagt, habe ich 2 323 Kurbelwellen mit unterschiedlichen Gussmarkierungen von H 77 und H 75.

Die Messung in den Bildern wurde mit beiden Kurbelwellen durchgeführt.

 

Im letzten Bild ist auch noch das Sollmaß der 323 Katloskolben von 79,98 mm zu sehen.

 

Wenn der Block bzw. die Kolben die Verschleißgrenze erreicht haben, kommen erhebliche Mehrkosten durch neue Übermaßkolben und das Bohren und Hohnen des Blocks auf einem zu.

Bearbeitet: 22. April 2010 von Buchhalter

[Buchhalter]

Nun habe ich den Zylinderkopf vom Spendermotor zerlegt und gereinigt.

 

Auch hier zeigt sich der unglaublich gute Zustand, keine Einlaufspuren an der Nockenwelle, die Ventilführungen sind neuwertig, das Ventilkippspiel ist im Sollmaß, die Ventilsitze sind nicht eingeschlagen.

 

Also beschränkte sich die Überhlung auf 1/10 Abplanen.

 

Gründliche reinigung, Ventile neu einschleifen, Schaftdichtungen neu.

[Buchhalter]

Zu dem Motorumbau gehört noch die 2,5 Liter Ansaugspinne und die Drosselklappe,

wenn man schon mal dabei ist, kann man diese auch gleich hübsch machen.

 

Einmal Sandstrahlen und zum Lackierer....sieht danach schon viel besser aus.

[Buchhalter]

Nach vielen Stunden schrauben und vielen neuen Kleinteilen ist dann alles mal fertig.

 

Das sieht dann schon nett aus.:-p

[Buchhalter]

Letzter Akt.

 

Motoreinbau, dabei die Kupplung gecheckt und auch einen überholten Kuplungsgeberzylinder eingebaut.

Bearbeitet: 6. Februar 2018 von Buchhalter

[Commander]

so... Prüfstand????

 

Ick bin höchst interessiert

[Buchhalter]

Nun zum Ergebnis.....

 

wie fährt sich das ganze????

 

Vorweg noch, der 320i (auch der 325i) ist damals auf Normalbenzin abgestimmt worden, daher die Verdichtung mit 8.8 : 1, das war wohl ein Attribut daran, das es ende der 80er woh noch kein bleifreies Super Flächendeckend gab....ist meine Vermutung.

 

Der 323i war auf super Benzin ausgelegt, Verdichtung 9,8 : 1

 

Durch das Planen des Kopfes von einen 1/10 liegt die Verdichtung wohl jetzt bei 9,9 :1

 

Ich Fahre mir Superplus .....ich weiß nicht ob ich mir Super hinkommen würde, ist mir aber auch egal.

 

Der Verbrauch ist übrigens um einen Liter gesunken, nach dem Umbau auf 323i

 

 

Was soll ich sagen, kein Vergleich zum vorherigen Motor, da liegen Welten dazwischen.

Wo vorher bis ca. 3000 Upm kein nennenswetes Drehmoment war, zieht er jetzt ab 2000 Upm kräftig los.

Geleichmäßige Kraftentfaltung bis zum Begrenzer, kein Leistungsloch....weiterhin seidiger Lauf, ruhiges Standgas wie beim B20....einfach nur absolut top.

Das Differenzial habe ich nicht gewechselt, das Kurze aus dem B20 bleibt drinn...es ist ein Spaßauto und lange Autobahnetappen sind nicht notwendig.

 

Und im Vergleich mit einen B25 (325i) ?

 

Ich bin letzte Tage mit meinem Bekannten, der einen 325i hat, gefahren und wir haben die Fahrzeuge auch gewechselt.

 

Die Unterschiede sind Marginal, der 323 dreht williger hoch und läuft eine Spur seidiger...in der Beschleunigung nimmt mir der 325 bis tempo 120 nichts, das kann natürlich auch am kurzen Diff. liegen.

 

Das Auto ist jetzt ein wunderbarer Cruiser....für mich absolut Ausreichend...und um eine Motorrevision brauch ich mir in den kommenden Jahren keine gedanken mehr zu machen.:-D

Bearbeitet: 22. April 2010 von Buchhalter

[Buchhalter]

Was wurde genau getauscht ?

 

Das Auto ist wie gesagt ein 320i Kat Bj 90.

 

Folgende Dinge wurden nun geändert:

323 Kurbelwelle

323 Katloskolben

Ansaugbrücke vom 325i

Drosselklappe vom 325i

Benzindruckregler vom 325i (3bar)

Einspritzventile vom 325i (mit den Ventilen vom 320i lief er zu mager)

Neuer Ansaugschlauch (Faltenbalg) vom 325i

 

Das Steuergerät und der Luftmengenmesser sind vom 320i geblieben, da muß nichts getauscht werden.

Bearbeitet: 22. April 2010 von Buchhalter

[Commander]

Feine Sache, gute Story, gute Bilder!

 

Aber ein Prüfstandslauf (Boschdienst) wäre echt super... mich würde einfach mal interessieren, wieviel Leistung man mit nem gut gemachten, selbst aufgebauten 2,3 Liter mit großer Ansauge erreicht...

 

Wäre toll, wenn du sowas noch nachrreichen könntest...

 

Ansonsten: Viel Spaß mit dem Ding

 

Viele Grüße

 

Chris

[Buchhalter]

Kosten

 

Es entstehen die gleichen Kosten wie bei der Revision eines "normalen" 320 oder 325

 

Es sollte generell nach dem besten Spendermotor mit wenig Laufleistung geschaut werden, der sollte auch ruhig etwas mehr kosten dürfen, das hat man bei der Revision schnell gesapart.

 

Die Kosten für einen Motorkomplettdichtsatz, Hauptlager, Pleuellager, Kolbenringe fallen immer an.

 

Ist die Motorbasis nicht so gut, und es werden Übermaßkolben benötigt steigen die Kosten enorm.

Ist am Zylinderkopf die Nockenwelle eingelaufen.....steigen auch hier die Kosten enorm.

 

Hier ist auch zu überlegen, ob sich nicht dann ein neuer Zylinderkopf rechnet, da kein Risiko des Kopfrisses bei einem neuen Kopf besteht.

 

Dazu sollte man auch alle Kleinteile wie Wasserpumpe, Zahnriemen, Treibriemen, evtl. Kupplung und Kupplungsnehmerzylinder, Zündkerzen und Flüssigkeiten mit einplanen.

 

Bei mir beliefen sich die reinen Materialkosten auf ca. 1600,- Euro

 

zus. noch der Arbeitslohn beim Motorenbauer

Bearbeitet: 6. Februar 2018 von Buchhalter

[Buchhalter]

Für wen lohnt sich der Aufwand.

 

Wenn jemand eine Motorrevision plant, dann ist das wichtigste halt der Zustand des Spendermotors.

 

Meine Erfahrung ist die, das ein M20B20 Motor mit geringer echter Laufleistung !!! viel leichter zu bekommen ist als ein M20B25.

 

Sind diese Vorraussetzungen erfüllt und der Schrauber bekommt eine 323 Kurbelwelle mit Kolben, dann ist das eine wirklich überlegenswerte Alternative.

 

Die M20 B20 Kolben, werden übrigens auch des öfteren im Auktionshaus (auch Übergröße) angeboten, dabei handelt es sich oft um Markenware aus Werkstattauflösungen.

Und.... die B20 Kolben werden viel günstiger Angeboten als die B25

 

Ich habe übrigens noch eine 323 kurbelwelle bei mir liegen, wenn jemand Interesse hat.

 

Allen viel Spaß mit Ihren E30

 

 

 

 

 

 

Das Leistungsdiagramm stelle ich gerne ein.

Bearbeitet: 6. Februar 2018 von Buchhalter

[kai325ia]

Scheint als würde dem TE die Fragen und/oder Kommentare anderer nicht im geringsten zu Interessieren.

[Buchhalter]

@ kai325ia

Schwerlast Freak

 

welche Fragen ??

[kai325ia]

Fragen und Kommentar in Post 4, 14 und 17.

[Buchhalter]

Wer lesen kann ist im Vorteil....

[kai325ia]

Wenn man 4 Post´s um 8,14 Uhr, 11,25 Uhr, 12,13 Uhr und 12,20 Uhr Editiert kann man es auch nicht lesen. Die Änderungen werden nicht als neue Post´s angezeigt.

[ölfuss]

Cris,172PS sind drin allerdings is da eine 272 Schrick bei.

 

und der Motor hier unseres "Buchhalters" läuft bestimmt auch sehr gut.