Anleitung von Driftgott:
Einbau von VDO Zusatzinstrumente in die Mittelkonsole:
Die Einbauanleitung bezieht sich auf die Zusatzinstrumente vom Fabrikat VDO.
Bei Verwendung von Produkten anderer Hersteller können Maße und Arbeitsweise abweichen.
Einbauort: Stirnwand der Mittelkonsole
Anzahl Instrumente: 3 Stück (Wassertemperatur, Öltemperatur, Voltmeter)
Fahrzeug: E30 - 325i Limousine
Mechanische Vorgehensweise:
Die Zusatzinstrumente vom Fabrikat VDO haben einen Durchmesser von 52mm zzgl. einem sehr knapp bemessenen
Blendenrand der nur 2mm beträgt.
Es ist daher sehr empfehlenswert vorher eine Bohrschablone anzufertigen, da ein nachträgliches korrigieren der
ausgesägten Löcher kaum noch möglich ist. Im schlimmsten Fall ruiniert man sich die ganze Mittelkonsole.
Eine passende Bohrschablone gibt es am Ende als Anhang zu diesem Bericht. (Word Dokument)
Die Bohrschablone wird einfach ausgedruckt und mit doppelseitigem Klebeband versehen, um sie dann nach
eigenem optischen Befinden an die Stirnseite der Mittelkonsole anzubringen.
Die Lochabstände bzw. Anordnung der Instrumente sind von den Maßen her bereits sinnvoll angelegt worden.
Von der Rückseite her werden die Anzeigegeräte z.B. mit Metallspangen befestigt, daher dürfen die Abstände
zueinander nicht zu eng bemessen werden. Die Lochdurchmesser sind so gewählt, daß nach dem Ausschneiden
noch ein wenig Spielraum zum Nachbearbeiten mittels Halbrundfeile bleibt.
Das Ausschneiden kann man mit einer 52mm Bohrkrone oder mit einem Messer mit geriffelter Klinge durchführen.
Ein Cuttermesser ist nicht so gut geeignet.
Die Mittelkonsole muss dafür selbstverständlich vorher ausgebaut werden.
Bild: Die aufgeklebte Bohrschablone an der Stirnseite der Mittelkonsole
Bild: Durchgeführte Ausschnitte für die drei Zusatzanzeigen.
Bild: Alle Instrumente wurden eingesetzt und von der Rückseite mit den Befestigungsspangen verschraubt.
Der elektrische Teil:
Die Klemmenbelegungen zu den Anzeigen werden nun dem Beipackzettel entnommen und dementsprechend verdrahtet.
Es werden 12 Volt für die Spannungsversorgung benötigt, wie auch eine Versorgung für die Beleuchtung.
Die Leitungen der Gebersignale sollte man lang genug dimensionieren, da sie später noch durch den Motorraum verlegt
werden müssen..
Die Hauptspannungsversorgung wird über Zündungs-Plus abgegriffen, so dass die Anzeigen nicht dauerhaft arbeiten und evtl.
die Autobatterie entladen. Der Strom für die Instrumentenbeleuchtung kann z.B. von der vorderen Aschenbecherbeleuchtung
abgegriffen werden. Dieser Einbaupunkt liegt sehr nahe und wird auch erst beim Einschalten des Fahrzeuglichts mit Strom versorgt,
was dann natürlich auch für die VDOs gilt. Wer es absolut perfekt machen möchte sollte den Beleuchtungsstrom vom Lichtdimmer
abzapfen, dann sind die VDOs sogar noch über den Lichtschalter dimmbar.
Für die Instrumente bezüglich Wassertemperatur / Öltemperatur sind Geber notwendig, welche eine speziell abgestimmte Kennlinie
passend zu den Anzeigeinstrumenten besitzen. Sie sollten also auch vom gleichen Hersteller gekauft werden, da ein mischen
verschiedener Fabrikate in der Regel nicht funktionieren wird (falsche Anzeigewerte wären die Folge davon).
Diese Geber sind in zahlreichen Varianten mit verschiedensten Durchmessern und Gewindearten verfügbar.
Der Einbau des Wassertemp.-Gebers kann direkt am Thermostatgehäuse erfolgen. Oftmals sind dort Blindstopfen vorhanden
die sich herausdrehen lassen.
Hier gibt es zwei bzw. drei Möglichkeiten für den Einbau des Wassertemp.-Gebers:
1. Man bestellt sich einen passenden Geber der genau dem Gewindemaß des herausgedrehten Blindstopfens entspricht.
2. Man bestellt sich einen Geber mit irgendeinem Gewindemaß, bohrt den Blindstopfen durch und schneidet dort ein Gewinde
hinein, um dann beides wieder ins Thermostatgehäuse zu schrauben
3. Gilt nur wenn man ein Kombiinstrument von VDO hat:
Man besorgt sich den serienmäßigen braunen Wassertemperaturfühler (sitzt neben dem blauen Fühler im Thermostatgehäuse),
ein zweites mal. Der braune Temperaturfühler dient für die Anzeige der Wassertemperatur im Kombiinstrument und hat genau die
passende Kennlinie für das VDO-Zusatzanzeigegerät. Wer also diesen Fühler noch in seiner Bastelkiste liegen hat kann sich ungefähr
20 Euro sparen und muss auch nicht bohren oder Gewinde schneiden.
Bild: Verkabelung der Instrumente hinter der Mittelkonsole:
Der Öltemperaturgeber sollte so nah wie möglich am Geschehen montiert werden.
Montageorte wie Ölwanne oder Abnahme über einen Ölpeilstab-Geber sind nicht so empfehlenswert, weil sich dort bereits durch
den Fahrtwind gekühltes Öl befindet und dieses das eigentliche Temperaturniveau verfälscht.
Ein guter Einbauort ist der Ölfilterflansch am Motorblock, denn dort bekommt man ein aussagekräftiges Ergebnis über die
aktuelle Öltemperatur. Um den Geber einzubauen kann man sich entweder einen fertigen Zwischenadapter mit Gewindebohrungen
kaufen oder man greift auf eine "Low-Cost" Methode zurück, die ich hier beschreibe:
Der Ölfilterflansch wird durch eine konisch dichtende Sechskant-Hohlschraube gehalten.
Da der Sechskant eine Schlüsselweite von SW19 aufweist, ist dort genug Platz für den Einbau des Gebers vorhanden.
Dazu bohrt man den Schraubenkopf vollständig durch, schneidet ein Gewinde hinein und platziert dort den Temp.Geber.
Für diese Maßnahme passt der Geber mit M12 Gewinde sehr gut, so bleibt noch genug Material am Schraubenkopf stehen.
Es versteht sich von selbst, dass die Hohlschraube gut entgratet und mit Druckluft ausgeblasen wird um Metallspäne im
Motoröl zu vermeiden. Beim lösen des Ölfilterflansches fließt natürlich auch sehr viel Motoröl heraus, so dass man den
Einbau vornehmen sollte wenn gerade sowieso ein Ölwechsel ansteht.
Bild: Einbringen eines M12 Gewindes in den Schraubenkopf der Hohlschraube
Auf dem nächsten Bild, wo Geber und Schraube zum Vergleich nebeneinander liegen, kann man erkennen dass der
Temperaturfühler etwas zu weit in die Hohlschraube hineinragt und dort den Fluss durch die seitlichen Bohrungen behindert.
Um dem entgegenzuwirken legt man einfach eine M12 Mutter als Abstandshalter unter dem Geber.
Bild: Der Temperatursensor ragt zu weit in die Hohlschraube hinein. Eine untergelegte Mutter löst dieses Problem.
Bild: So sitzt der Fühler optimal und kann die Öltemperatur direkt am Geschehen messen.
Zum Abdichten bzw. sichern der Schraubverbindung des Fühlers ist Loctite-Schraubensicherung gut zu gebrauchen.
Der Fühler kann wegen seines weichen Messinggewindes nicht so kraftvoll festgezogen werden, so dass die
Loctite-Schraubensicherung meines Erachtens auf jeden Fall verwendet werden sollte.
Bild: Fertig montierter Fühler
Noch eine kleine Anmerkung zum Ölfilterflansch:
Bei manchen Fahrzeugen befindet sich am Kegel der Hohlschraube ein zusätzlicher Weicheisen-Dichtring.
Dieser muss allerdings NICHT unbedingt montiert werden. Es hat sich herausgestellt dass der Ölfilterflansch
wegen dieses Dichtrings sogar undicht wurde. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass man ihn bei der Montage
nicht vernünftig zentriert bekommt und somit abquetscht.
Die Hohlschraube hat einen konisch dichtenden Kopf. Wird sie fest angezogen ist sie auch dicht. Ich habe keine
Ahnung was sich BMW mit diesem Weicheisenring gedacht hat. Jedenfalls habe ich wegen dieses Ringes 3x Motoröl
von meinem Garagenboden wischen dürfen - es wurde nie richtig dicht. Ohne Ring klappte es hingegen auf Anhieb.
Sind die Geber nun alle montiert, müssen noch die Signalleitungen von der Mittelkonsole zu den Gebern verlegt werden.
Wo man sie durch den Motorraum verlegt bleibt jedem selbst überlassen. Ich habe meine mit schwarzem Schrumpfschlauch
überzogen und entlang den Originalkabelbäumen verlegt.
Das fertige Ergebnis sollte später ungefähr so aussehen:
Allgemeine Anmerkungen:
1. Nach Einbau aller Komponenten, vor dem Start des Motors, unbedingt eine 2. Person den Bereich des Ölfilters
auf Dichtigkeit beobachten lassen. Bei Undichtigkeiten am Filterflansch entsteht sonst eine Riesensauerei
wegen des austretenden Motoröls.
2. Bei sehr kalten Außentemperaturen kommt es gelegentlich schon mal vor dass die Gläser der Zusatzinstrumente
beschlagen. Ursache ist der starke Temperaturunterschied, bedingt durch den Einbauort in der Mittelkonsole.
Dies stellt aber kein Problem für die Instrumente dar und ist nach kurzer Fahrt bei eingeschalteter Heizung
wieder behoben.
3. Eine gute Bezugsadresse für VDO-Instrumente und passende Geber in verschiedenen Ausführungen ist:
Fa. Sandtler in Bochum (www.sandtler.de). Im Onlinekatalog kann man sich alle Varianten direkt ansehen
und bestellen.
4. Kostenpunkt der Aktion (Zeitpunkt 2008) liegt zwischen 120-150 Euro
5. Download der Bohrschablone (Word Dokument): hier klicken!
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