325e 122ps Springt nicht an, kein Funke

[BMWDeniz]

So nach mehrtägiger Suche hier mal meine Lösung wenn der BMW zickt:

 

Ich lese hier ja meist nur mit, möchte aber auch gerne mal was konstruktives beitragen.

 

 

Ausgangsfahrzeug ist ein 325e Baujahr 1985 122PS, gekauft für kleines Geld und "vergessen"... Stand etwa 5 oder 6 Jahre und wartete auf Zuwendung..

 

Steuergerät wurde bereits vom Vorbesitzer als defekt eingestuft und entsorgt. 

 

Also zuerst mal ein Steuergerät besorgt und erster Startversuch.

 

 

Ergebnis : Kein Zündfunke.

 

Die erste Vermutung war dann das der Impulsgeber oder der Drehzahlgeber defekt sei. Nach kurzem Suchen fand ich dann auch die beiden Sensoren gebraucht im Lager und habe die dann verbaut.

 

Ergebnis: Immer noch kein Zündfunken.

 

Na gut was braucht der Eta zum Funken?

 

Die beiden Getriebesensoren und Spannung/Masse am STG

 

Spannung lag am STG an (DME Relais hatte ich vorsorglich mal getauscht) 

 

Masse ebenfalls an allen betreffenden Pins.

 

Langsam wurde ich ratlos und verzweifelte ein wenig, Daher habe ich die Masseleitung und die Spannungsversorgung kabelbaumseitig auf Last gemessen. Dazu hab ich eine 55w Lampe genommen um eine gewisse den Leitungen angepasste Last zu erzeugen.

 

Ergebnis: Alles gut, alle Leitungen intakt

 

Also wieder von vorne.. Drehzahlsensoren checken.

 

Mittels Mutimeter hatte ich 0,7V am Drehtzahlsensor während des Startens. Da es ein Induktivgeber ist sollte das passen. 

 

Am Bezugsmarkengeber habe ich, mangels Oszilloskop auch mit dem Multimeter gemessen und konnte regelmäßige Ausschläge bis etwa 0,5V messen. 

 

Soweit sogut, sollte ja auch passen,

 

Ergebnis: natürlich immer noch kein Funke

 

Als ich die ausgebauten Sensoren so begutachtete, stellte ich fest, dass die Teilenummern gleich sind. Daraus folgernd müssten also die Widerstände ebenfalls gleich hoch sein.

 

Messung Bezugsmarkengeber: 900ohm

 

Messung Drehzahlgeber: mehrere M ohm bis unendlich

 

Danach hab ich wohlwollend festgestellt, dass ich ja Recht hatte mit meiner ersten Vermutung, da ja der Drehzahlgeber defekt war.

 

Als ich dann die getauschten Sensoren geprüft habe, hab ich mich ganz schön geärgert, da dass Ergebnis identisch war.

 

Ebenfalls einer defekt....

 

Hätte ich doch mal die gebrauchten Sensoren durchgemessen vor Einbau ...

 

Naja was solls, Sensor getauscht.

 

Ergebnis: ZÜNDFUNKE JUHU

 

Erste Huster und wohlwollendes Zünden des Uraltgemisches... Ein Traum 

 

Tja was soll ich sagen? Spritpumpe läuft Benzin steht an den Düsen aber er will einfach nicht starten...

 

Nachdem ja nun der Funke übergesprungen war sollte der Rest ja einfach werden dachte ich.

 

Ich hab dann erstmal alle düsen abgesteckt und die Spannungsversorgung gecheckt.

 

Ergebnis: Spannung bei Zündung an 12,6 V

                Spannung während Starten 9.2V 

 

Passt. 

 

Masseverbindung zum Steuergerät passte ebenfalls. Hier ist nur wichtig dass jeweils Zylinder 1-3 und 4-6 gemeinsam angetaktet werden.

Wenn also nicht alle abgesteckt sind dann kann man da nix vernünftiges messen. 

 

In meinem Fall war aber auch hier alles gut.

 

Da ich ja mit den Sensoren für Bezugsmarke und Drehzahl schon so auf die Schnauze geflogen bin, hab ich dann gleich mal die Düsen durchgemessen.

 

Alle 6 hatte 2,2ohm plus minus ein bisschen.

 

Passt auch...

 

Also fassen wir zusammen:

 

Zündfunke ist da und super, Spritpumpe läuft, Kaltstartventil spritzt ein und Düsen werden mit Benzin versorgt. Alle Leitungen vom Steuergerät und die Spannungsversorgung der Düsen sind in Ordnung. Düsen gemessen und ebenfalls für gut befunden.

 

Benzindruck? 

 

Kraftstoffpumpe durch ne Billig EBAY Pumpe getauscht und damit abgehakt.

 

Der nächste Gedanke war dann das die Düsen evtl. verklebt sind. Also wieder in den Keller und ne Ansaugspinne vom 320i gesucht und gefunden. 

 

Soweit ich weis gehts bei BMW nur um die Farbe der Düsen. In meinem Fall waren diese weiß.

 

Nachdem ich die Düsen ausgetauscht hatte, wurde es spannend:

 

Startversuch

 

Ergebnis: JUHU er springt an :)

 

Ich hab ihn dann erstmal bissl warmlaufen lassen und schnell gemerkt dass er nicht rund läuft. Oldschoolmäßig dann nen dicken Handschuh angezogen und mittels Zange einen Zylinder nach dem anderen lahmgelegt.

 

Ergebnis: Zylinder 3 und 4 keine größere Veränderung bemerkbar. 

 

ich hab dass erstmal so stehen lassen und auf die getauschten, gebrauchten Düsen geschoben.

 

kurze Zeit später stieg dann erst der eine und dann der andere Zylinder mit ein und siehe da, alle sechs Töpfe arbeiten.

 

Beim Gasgeben hat er dann immer mal gepatscht und unwillig hochgedreht.

 

Da der Sprit auch ziemlich alt war dachte ich mir auch nicht allzu viel. 

 

Ich bin dann erstmal ne kleine Runde gefahren und musste schnell feststellen dass er kein Gas mehr annimmt.

 

Zurück in der Werkstatt hab ich erstmal den Luftmengenmesser gecheckt. Der schien mir ganz gut von den Werten und ich hatte keinen passenden um ihn zu tauschen. 

 

Als nächstes kam der Abgastester zum Einsatz.

 

Ergebnis: Lambdawert 1,6, CO gleich Null, HC minimal   wenn wunderts

 

Tja wie kommt der Wert zustande?

 

Mal sehen was meine Lambdaregelung macht.

 

Lambdasonde stur auf 0,8V also Fettes Gemisch

 

Das erklärt das extreme Abmagern des Gemisches und die Abgaswerte dachte ich mir.

 

Ein Glück das noch eine gute Gebrauchte Sonde zu finden war :)

 

Nach Austausch selbiger war es dann schonmal besser.

 

Zumindest was die Arbeit der Sonde angeht, die nun brav pendelte.

 

Blöderweise änderte dass das schlechte Laufverhalten kaum.

 

Ich hab ihn dann so im Stand laufen lassen und plötzlich ; NIX  Auto aus?

 

Erneute Startversuche schlugen leider fehl, nix ging mehr...

 

Also von Anfang:

 

Funke ? Jo

Sprit? NO !!

 

Hats mir doch tatsächlich die Billigpumpe zerlegt..    

Nagut dann bau ich die Alte wieder ein...

 

Gesagt, getan, die neue raus und die alte rein und siehe da:

 

Auto läuft, nimmt Gas an und macht keine Zicken mehr..

 

Schon verrückt wieviel der Benzindruck ausmacht...

 

Abgastester geschnappt und gemessen:

 

Lambda 1,013, CO 0,09, Rest keine Ahnung aber auf jeden Fall gut

 

Sehr schön, auf zur Probefahrt.

 

Lief soweit auch ganz gut, bis auf das Getöse der alten Pumpe.

 

Die hat mittlerweile auch stark nachgelassen und wird bald getauscht. Damit sollte ich dann alles nötige haben.

 

Folgende Teile waren damit also defekt:

 

-Lambdasonde 

-Einspritzdüsen

-Benzinpumpe

-Bezugsmarkengeber

 

und natürlich die Fehler die ich mir selber eingebaut habe wie etwa den Bezugsmarkengeber oder die blöde Ebaypumpe... Also Gebrauchtteile immer prüfen vor dem Einbau

 

 

Übrigens: Sprit habe ich 20L aufgetankt (5L waren noch drin), Öl ist frisch, Kerzen gut, Zahriemen alt aber kaum gelaufen und auch sonst sprach nix dagegen die Kiste anzuwerfen

 

Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen bei der Fehlersuche :)