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M52B25 keine Kompression


Basti1990
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Hallo,

 

neben meinem E30 Cabrio mit M50B25 fahre ich noch einen E39 523iA Bauhjahr '96, also mit dem M52B25 mit 170PS. Vor-TÜ version mit VANOS nur für die Einlassseite.

Ich hoffe hier kann man mir helfen, es fahren ja einige den M52 (wenn auch meist als 2,8l) im E30.

 

Der E39 springt leider seit Montag nicht mehr an. Bis dahin ist er ohne Probleme gelaufen, am Vorabend wurde damit noch eine längere Strecke gefahren. Zündung und Einspritzung funktionieren, also einen Kompressionstest gemacht. Siehe da, keine Kompression auf allen Zylindern. Motor drehte mit dem Anlasser auch extrem leicht durch. Per Hand konnte man den Motor (alle Zündkerzen verbaut) ebenfalls extrem leicht durchdrehen.

 

Ich habe daraufhin vermutet, beim Anlassen sei die Kette gerissen oder übergesprungen, und die Ventile seien verbogen.

 

Nach Demontage des Ventildeckels konnte ich allerdings keinerlei Anzeichen dafür finden. Die Kette war straff und der Motor ließ sich einwandfrei durchdrehen. An der Kette und an dem sichtbaren Teil der Gleitschienen sind keine Schäden zu erkennen.

Die Steuerzeiten passen auch perfekt (mit dem Absteckdorn im Schwungrad, der Markierung an der Riemenscheibe sowie dem Spezialwerkzeug was man hinten auf die "Vierecke" der Nockenwellen aufsetzt geprüft).

 

Im nächsten Schritt habe ich mit einem Druckluft-Adapter für die Zündkerzenbohrung den 1. Zylinder (bei abgestecktem Motor d.h. im Zünd-OT) unter Druck gesetzt. Siehe da: Die Luft kommt fast ungehindert aus dem Auslasskanal. Habe den vorderen Krümmer demontiert und konnte es dementsprechend genau lokalisieren. Aus dem Einlasskanal und aus dem Ölpeilstab kam keine Luft. Daraufhin war für mich die Sache klar, die Auslassventile des 1. Zylinders sind verbogen.

 

Bevor ich den Zylinderkopf abgenommen habe, habe ich sicherheitshalber noch die Nockenwellen demontiert und Hydrostößel demontiert, um sicherzustellen, dass die Stößel die Ventile nicht irgendwie einen Spalt weit aufdrücken o.ä.

Bei demontieren Nockenwellen habe ich dann nochmal alle Zylinder nacheinander mit Druckluft beaufschlagt. Ergebnis: Zylinder 1-5 lassen den Druck über den Auslasskanal ab. Nur Zylinder 6 ist anders, dieser lässt nur minimal über den Auslasskanal ab, aber sehr viel über den Einlasskanal (welcher bei den anderen 5 Zylindern komplett dicht war).

 

War mir dann sicher, dass die Kolben die Ventile beschädigt haben müssen und habe den Zylinderkopf abgenommen.

Überraschung: Weder an den Kolben, den Ventilen, den Ventilsitzen etc. sind irgendwelche Schäden/Abdrücke etc. sichtbar.

Einzig ist etwas Ölkohle in den Zylindern gewesen, denke das kommt vom Verbrennen von Öl welches über die steinharten Ventilschaftdichtungen kommt.

Habe die beiden Auslassventile des 1. Zylinders demontiert und über eine Tischkante gerollt und in einer Standbohrmaschine rundlaufen lassen, es ist keinerlei "eiern" sichtbar, scheinbar sind beide Ventile gerade!

 

Das einzige was mir suspekt vorkommt ist der Kettenspanner, der hat Fressspuren am Kolben und im Gehäuse.

 

Ich bin jetzt etwas ratlos und kann mir nicht erklären warum der Motor keine Kompression mehr hat.

Wer hat hier eine Idee für mich?

Vielen Dank vorab und Grüße

Basti

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Hallo Basti,

 

funktioniert der Kompressionstester denn einwandfrei? Bei meinem war plötzlich das Manometer kaputt, und ich Depp hab die Ventile dann 10x eingeschliffen.

An Deiner Stelle hätte ich erst mal den Fehlerspeicher ausgelesen, vielleicht kannst Du das ja noch. Bei meinem E39 war der KWS defekt, er startete nur noch manchmal. Zur Kompression kann ich nur mal sagen, je schlechter und härter die VSD sind, um so mehr Ölkohle hängt an den Ventilen und somit geht dort die Kompression verloren. Leg den Kopf mal auf den Kopf uns schütt Benzin in auf die Ventile. Dann siehst Du gleich ob es sten bleibt oder sofort versickert.

Überhaupt keine Kompression kann fast nicht sein. Mit sauschlechten VSD hab ich immer noch 6 bar gemessen, mit teilweise abgebranntem Ventil noch 3 bar.

 

Tschüß,

 

Bernd

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Hallo Bernd,

 

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Der Kompressionstester hat immer einwandfrei funktioniert, denke der ist zuverlässig. "Keine" Kompression ist nicht ganz präzise ausgedruckt, es ist eher "so gut wie keine", wobei die genauen Werte ja eh nicht aussagekräftig sind, da der Test am kalten Motor gemacht wurde.

Der Fehlerspeicher wurde als erstes ausgelesen, nachdem das Auto nicht mehr angesprungen ist, in der Hoffung es ist nur der KWS o.ä., es waren aber keine Einträge drin.

 

Dein Hinweis bzgl. Ölkohle ist wohl die Lösung des Rätsels. An den ausgebauten Auslassventilen des 1. Zylinder waren im Dichtbereich kleine schwarze Flecken, die auch leicht erhaben waren. Habe mir zunächst nichts dabei gedacht, da die nicht wirklich festgebrannt waren, und man die mit dem Fingernagel abdrücken konnte.

Habe dann aber testweise mal beide Ventile in die Standbohrmaschine eingespannt und mit einem weichen Schleifvlies gereinigt. Dann (mit Ach und Krach, mangels geeignetem Werkzeug hierfür) die beiden Ventile wieder eingebaut und den Zylinderkopf mit der alten Dichtung, den alten Schrauben und nur der 1. Stufe der Anzieh-Reihenfolge (glaube 40NM) auf den Block geschraubt, um eine erneute Dichtheitsprüfung des 1. Zylinders per Druckluft übers Kerzenloch zu machen.

 

Und siehe da: mit den gereinigten Auslassventilen ist der Zylinder jetzt (zumindest am Auslass) komplett dicht! Unglaublich was so ein bisschen Ölkohle an der falschen Stelle ausmachen kann. Er bläst noch minimal ins Kurbelgehäuse, denke das ist aber im Bereich der Toleranz, bzw. die Kolbenringe sind vielleicht auch mit der Ölkohle kontaminiert und dichten nicht mehr richtig ab. Denke aber die Kompression sollte jetzt auf jeden Fall wieder ausreichend sein.

 

Habe mir jetzt alle Werkzeuge und Teile bestellt um auch die restlichen Ventile vernünftig ein- und ausbauen sowie reinigen zu können und die VSD zu ersetzen, und natürlich alles was man braucht um den Motor wieder zu komplettieren.

 

Bin mal gespannt wie er danach läuft... sollte der dann wieder laufen, wenn das wirklich das einzige Problem gewesen sein sollte. Besonders spritzig war er nie, habe das immer der Automatik und dem hohen Gewicht zugeschrieben, aber wahrscheinlich hat der Motor immer nur noch gerade genug Kompression zum starten gehabt, und der Verbrennungsdruck hat die Ventile dann trotz der Ölkohle ausreichend dicht in die Sitze gedrückt. Vielleicht ist er ja mit vernünftig dichtenden Ventilen auch ein wenig spritziger.

Die VSD sind auf jeden Fall komplett hinüber. In 2 Zylindern habe ich besonders viel Ölkohle gefunden, schätze so ein bis eineinhalb Teelöffel davon...

 

Werde berichten wie es ausgeht.

 

Gruß

Basti

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Hallo Basti,

 

ja dann bin ich mal gespannt. Ich hab da mal nämlich einen E21 320/6 geschenkt bekommen, dessen Motor ich in den kaputten 318 bauen wollte. Doch der 320/6 ist fast nie angesprungen. Er hatte täglich wechselnde Kompressionswerte und immer waren irgend welche Kerzen versifft. Da musste ich immer 3 saubere reinschrauben damit er wieder ansprang. Als er dann eh draußen war hab ich ihm neue VSD spendiert, die alten gingen mit dem Ventil auf und ab, und von da an hatte ich nie mehr Probleme.

Aber mal zum M52, mein B25 braucht auch etwas Öl und springt mit schlechter Batterie nicht an sondern säuft gleich ab. Er qualmt auch etwas blau. Aber so lange er läuft mach ich nichts dran. Mein B20 hat das nicht, aber vllt. wurde da schon mal was dran gemacht.

Zur Kompressionsmessung muß ich noch sagen, warm oder kalt, Standgas oder Vollgas, das macht nicht soooooooooooo viel aus. Vielleicht um ca. 1 bar. Wichtiger ist eine volle Batterie damit er ordentlich Drehzahl bekommt.

 

Tschüß,

 

Bernd

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  • 2 Wochen später...

Um das Thema hier noch abzuschließen: Es waren wohl tatsächlich die kleinen Ölkohlepartikel an den Ventilsitzen.

Nachdem die Ventile gereinigt und neu eingeschliffen sind und der Motor mit neuen Dichtungen wieder zusammengebaut war, ist er sofort angesprungen und hat schon 3 Probefahrten gut überstanden (Laufleistung übrigens jetzt ca. 256tkm).

 

Da er eh schon so weit zerlegt war hat er auch neue Steuerketten und Gleitschienen /Spanner bekommen.

Lange wäre er eh nicht mehr gelaufen, da der Führungsschiene der Primärkette in der Mitte durchgebrochen war - die Kette wurde aber anscheinend weiter sauber geführt, da die Schiene keine Möglichkeit hatte, sich in die Kette zu schieben und diese zum reißen/überspringen zu bringen, Glück gehabt. In der Ölwanne haben wir wenige kleine Plastikpartikel gefunden, könnten von der Schiene stammen, wurden zum Glück aber nicht angesaugt oder haben den Ansaugschnorchel der Ölpumpe verstopft, was ja bei sowas auch vorkommen kann.

 

Die Aktion hat jetzt ca. 550€ für die notwendigen Teile und Werkzeuge und 3 Wochenenden Zeit gekostet.

Ich finde es weiter seltsam dass das Auto mit dieser Problematik nie Probleme gemacht hat und dann eines morgens plötzlich den Dienst quittiert hat.

Hätte erwartet, dass er dann immer schlechter anspringt und/oder Leistung verliert, aber das war beides nicht der Fall.

Egal, jetzt läuft er wieder, zumindest vorerst :)

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Hallo Basti,

 

super daß es geklappt hat. Wahrscheilich kam noch eine etwas müde Batterie dazu, dann dreht er zu langsam und säuft ab. Ich hab im Zigarettenanzünder immer eine Spannungsanzeige stecken. Bei 12V kann ich den M52B25 vergessen, der M52B20 kommt noch so eben. Den M50B20 juckt so was überhaupt nicht.

 

Tschüß,

 

Bernd

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